Ziel: 362 km Fahrrad fahren, Vorbereitungen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey ;)

Ich will meine Vorredner nicht zu nahe treten, was die da allerdings geschrieben haben ist überwiegend kryptisch, nicht nachvollziehbar...

Ich selber fahre seit meinem 15ten Lebensjahr im Verein, mittlerweile 35 Jahre. Ich bin mit knapp 35 Jahre vom Rennrad auf's MTB umgestiegen, ebenfalls im Verein, seitdem fahre ich XCM und mehrmals im Jahr Gravel Marathon & mehrtägige Touren mit Alpenpässe.

Was du vor hast, ist einfacher als du wahrscheinlich denkst! Was du brauchst ist -->

  • Kampfgeist
  • Ein Sporttaugliches Rad, das dir "gut passt"!
  • Am besten Klickpedale
  • Gute Radkleidung

Wenn du den nötigen Wille hast, dann schaffst du das, wenn dir der notwendige Kampfgeist fehlt, wirst du das nie schaffen. Immer bezogen auf das notwendige Training vorab! Wenn du deine Trainingsziele erreichst und sogar übertriffst, wirst du die 360 Kilometer auch fahren ;)

Meine letzte lange Tour war der Neckartal-Radweg, knapp 370 Kilometer bin ich durchgefahren. Das war weder Qual noch sonstwie leidvoll, das war eher eine wunderschöne Aktion! Man fährt so was irgendwo zwischen GA1 und GA2 ... also keine Spur von Stress.

Immer im Hinterkopf behalten! Es gibt Touren, das glaubst du nicht. Aber wenn du es geschafft hast, dann glaubst du an dich! ;)

Bester Tipp... geh zum Training in einem Verein! Dann hast du erfahrene Leute um Dich herum, die Dich auf den richtigen Weg bringen und Dir die notwendigen Tipp's geben können!

Viel Spaß und melde Dich wenn Du es geschafft hast, Schakka ;D


isnichtmeinName 
Fragesteller
 20.03.2023, 20:33

Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Bei uns gibt es leider soweit ich weiß keinen Radverein.

Erinnere mich in paar Jahren nochmal dran, aber ich versuche dran zu denken.

Danke nochmal 💕

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ich habe den Wunsch, dass ich es in paar Jahren schaffe, mit dem Fahrrad zu einer mir wichtigen Person fahren kann.

Super! Ein schönes Ziel :)

Ich sehe es tatsächlich nicht so, dass du da mit mehreren Jahren Training kalkulieren musst. Wenn du bisher wenigstens nicht komplett unsportlich bist, ist es in meinen Augen absolut realistisch, dass du die Strecke im Herbst in 3 Tagen schaffen kannst.

Um lange Strecken zu schaffen, liegt der entscheidende Punkt nämlich erstmal nicht in einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit. Sondern in einer möglichst langen Fahrzeit pro Tag.

Einfache Rechnung:

  1. Angenommen, du schaffst pro Tag 6 h reine Fahrzeit und kannst durch Training deine Durchschnittsgeschwindigkeit um 3 km/h (z.B. von 15 auf 18 km/h) steigern. Das ist schon ein deutlich höheres Tempo, aber es bringt dir nur 18 km mehr Strecke pro Tag.
  2. Angenommen, du kannst eine konstante Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 km/h fahren und steigerst durch Training/Übung deine tägliche Fahrzeit von 6 h auf 9 h. Das sind dann 45 km mehr pro Tag.

Deshalb sage ich: Konzentriere dich nicht darauf, deine Geschwindigkeit zu steigern. Das kommt sowieso mit der Zeit. Sondern konzentriere dich darauf, möglichst viele Stunden pro Tag im Sattel sitzen und treten zu können.

Und das geht tatsächlich recht einfach und schnell.

Fahre doch einfach mal eine Strecke, die für dich jetzt lang ist. Und wenn du allmählich "fertig" bist, machst du mal eine Liste was dir jetzt helfen würde, weiter zu fahren. Zum Beispiel:

  • Kräfte nicht gut eingeteilt, in den ersten 2 h zu schnell gefahren.
  • Keine oder schlechte Ernährung/Flüssigkeitszufuhr unterwegs.
  • Unbequeme Sitzposition, unbequemer Sattel, unbequeme Kleidung
  • Kette quietscht, keine Lust mehr auf das Geräusch

Und dann änderst du das jeweils und fährst wieder eine lange Strecke. Du wirst schon deutlich weiter kommen als vorher. Und dann schaust du wieder, was dich davon abhält, länger zu fahren. Und änderst es wieder, sodass du bei der nächsten Fahrt erneut länger fahren kannst.

Wenn du das einige Male konsequent so durchziehst, kommst du allein über die Zeit, die du fahren kannst, pro Tag schon sehr viel weiter. Ohne dass du wirklich fitter geworden bist.

Achte auch darauf, was dich unterwegs aufhält. Beispielsweise, wenn du ständig 10 Minuten rumstehst und auf dem Handy herumsuchst, um den richtigen Weg zu finden. Durch die (zu übende!) Verwendung einer guten Navi-App sparst du solche Pausen und schaffst wieder mehr Fahrzeit pro Tag.

Oder morgens frühzeitig loszufahren. Wenn du um 6 auf dem Sattel sitzt, sind 10 h Fahrzeit kein Problem. Wenn du erst um 9 auf die Strecke kommst, guckst du schon nervös auf die Uhr wann es abends dunkel wird.

Probiere Dinge aus. Beispielsweise, ob du lieber einmal richtig 1 h Mittagspause machst und eine volle Mahlzeit isst, oder dir beim Bäcker einige Brötchen holst und jede Stunde kurz eins davon isst.

Finde unbedingt auch heraus, was dich zum Weitermachen motiviert, wenn du mal buchstäblich im Regen stehst, die Beine schwer sind und du noch den halben Tag vor dir hast. Ausdauerleistung ist Kopfsache!

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360 km in drei Tagen, das sind 120 km pro Tag. Wenn du 10 h reine Fahrzeit pro Tag schaffst, reicht dir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 km/h. Das ist in etwa die Geschwindigkeit, mit der die alten Rentner in der Zeit vor den E-Bikes dahin geeiert sind.

Nur mal so ;)


isnichtmeinName 
Fragesteller
 23.03.2023, 14:50

Ok, dankeschön für deine Hilfe, das hilft mir sehr weiter.
Würde dir gerne auch einen stern geben, aber geht ja nicht

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isnichtmeinName 
Fragesteller
 11.04.2023, 14:14

Hey, ich habe nochmal eine Frage, kann ich auch gut mit einem indoor Fahrrad üben?

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Mal als Vergleich:

Die Etappen der Tour de France sind selten länger als 200km. 360km wären selbst für einen Profisportler als Tagesettape eine Tortour. Das ist Ultra-Endurance Gebiet.

Für einen geübten, aber nicht komplett durchtrainierten, erwachsenen Radfahrer... wären das 2 sehr, sehr anstrengende Tage, oder 3 fordernde.

Kurz: Das ist nicht realistisch. Nicht ohne 10 Jahre Training.

Aufgeteilt auf 3x120km... zwei, drei Jahre trainieren. Campingplatz/Hotel für die Übernachtungen. Aber das ist mit 13.. auch nicht im realistischen Spektrum. Andererseits... da du, damit du 3 Tage hintereinander 120km+ (und 3000 Höhenmeter, die sind Hölle!) schaffst, 3 Jahre trainieren musst... Dann bist 16/17. Da ist das aus der Sicht realistisch.

Sonst: regelmässig Radfahren. Distanzen steigern. Mit kurzen Strecken wie 20km anfangen, und dann Steigern auf 30, 40... etc.. Lernen wie man Kraft und Ausdauer einplant. Wie du deinen Körper mit Nahrung versorgen musst damit du auch durchhälst.


isnichtmeinName 
Fragesteller
 19.03.2023, 16:52

Ok, danke und weil ich weiß, dass es unrealistisch ist, wollte ich halt wissen, wie ich jetzt trainieren beginnen müsste

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Hayns  29.11.2023, 20:27
@isnichtmeinName
Zitat Fehlschluss: 10 Jahre Training...

Quark, das war wohl wirklich ein Fehlschuss.

Mit 46 Jahren habe ich im Frühjahr angefangen Rennrad zu fahren, im selben Jahr 4000 km gefahren und im nächsten Jahr im Juni den ersten Radmarathon erfolgreich absolviert (248 km). In diesem zweiten Jahr hatte ich 6524 km auf dem Tacho.

Das ist also nicht unrealistisch, nach zwei oder drei Jahren eine solche Tour zu fahren.

@ isnichtmeinName,

viel Erfolg.

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RedPanther  23.03.2023, 18:22

Ich wüsste gerne, woher du die 3 Jahre Trainingszeit nimmst.

Sie ist 13. Das ist ein tolles Alter für Ausdauertraining, da der Körper dank der Pubertät sowieso auf Wachstum und "Umbau" gepolt ist. In dem Alter kann man den Körper eigentlich nach Herzenslust misshandeln und er wird es trotzdem nicht nachhaltig übel nehmen, sondern stur in Trainingseffekte ummünzen.

Mal ganz davon abgesehen, dass der Körper normalerweise sowieso mehr kann als der Kopf jemals umsetzen will...

Wir haben als Verein (kein Sportverein und altersmäßig eher ü40) mal eine Radtour in die Partnergemeinde gemacht. 1100 km in 8 Tagen, von der Schwäbischen Alb in die Provence, d.h. auch nicht das flachste Terrain. Die Trainingszeit von Oktober bis Mai hat gereicht, dass selbst jene "Hausfrauen" im Verein, die bis dato nie mehr als 50 km an einem Tag gefahren waren, die komplette Strecke aus eigener Kraft geschafft haben.

1000 Höhenmeter je 100 km klingt für mich jetzt auch eher nach 1-2 Mittelgebirgsanstiegen und dem üblichen Kleinkram, der einem außerhalb der norddeutschen Tiefebene nunmal begegnet. Die o.g. Vereinstour hatte mehr, obwohl sich die Routenführung natürlich an den Flusstälern orientierte.

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Fehlschluss  23.03.2023, 20:28
@RedPanther

Ausgehend von eine kompletten Anfänger, hin zu dem genannten Leistungsniveau, eben OHNE den Körper in dem Alter zu überfordern.

Die Ansicht dass in dem Alter keine nachhaltigen Folgen auftreten ist falsch. Besonders bei Mädchen. Der Ansatz ist leider immer noch in manchem Kopf, aber lass dir mal von den ganzen Leistungssportinvaliden singen, was die 20 Jahre später alles lieber lassen würden.

Und zu deiner Höhenkilometer-Rechnung: Sie hat das Höhenprofil mitgeliefert. Schau das an. Die sind nahezu komplett im letzten Viertel. Das ist keine Flusstälertour.

Wären es nur die ersten 300km der gezeigten Tour wär ich bei dir. So.. nein.

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RedPanther  24.03.2023, 10:03
@Fehlschluss
Ausgehend von eine kompletten Anfänger

Ja gut, was ist ein kompletter Anfänger. Darunter kann man die leicht übergewichtigen Jogginghosen-Chiller sehen, die mit 13 allmählich mit dem Rauchen anfangen und im Sportunterricht jede Woche wegen Periode nicht mitmachen können. Oder man sieht darunter jemanden, der zwar bisher noch keinen Radsport betrieben hat, aber seinen Körper wenigstens in einem gesunden Grundzustand hält.

Ich habe eher letzteren im Auge, weil ich (ja, Klischeedenken) nicht damit rechne, dass jemand aus ersterer Gruppe sich so eine Tour vornimmt.

aber lass dir mal von den ganzen Leistungssportinvaliden singen, was die 20 Jahre später alles lieber lassen würden.

Oh, ich verfolge aktiv die beiden MTB-Profis Jenny Rissveds und Evie Richards, die sprechen da z.T. recht offen drüber und ich bin da absolut bei dir, dass da vieles falsch läuft und dem Leistungsgedanken zu viel geopfert wird. Aber das ist Profiniveau und ich sehe keinen Grund, hier über Profiniveau zu sprechen.

Bei den 12/13/14jährigen, wie ich's selbst mal einer war und im Freundeskreis mehrere hatte, die sich einfach freuen dass es nur etwas Engagement und Willen braucht, um sich mit den schnellen Erwachsenen im Sporvertein ebenbürtig zu fühlen, sehe ich die Gefahr nicht.

Sie hat das Höhenprofil mitgeliefert. Schau das an.

Ja, du hast recht. Das habe ich nicht ausreichend berücksichtigt, insbesondere ist mir nicht aufgefallen, dass es am Ende in alpine Gefilde geht. Mehrere Anstiege von >200 Höhenmetern in kurzer Folge. Sollte man bei der Planung und Vorbereitung berücksichtigen. Für machbar halte ich es trotzdem.

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Fehlschluss  24.03.2023, 14:15
@RedPanther

Machbar.. vielleicht. Sinvoll... Auge des Betrachters. Wir kennen ihren aktuellen Level auch nicht.

Aber:

Sie ist 13. Alleine (so wie ich sie verstanden habe ist dass das Ziel) kann sie die Tour wegen Übernachtungen etc. dieses Jahr eh nicht machen, es besteht also keine Eile. Ich bin Grundsätzlich bei sowas eh der Freund von langsameren und nachhaltigerem Aufbau.

Sie macht das Training auf eingene Faust, nicht zusammen mit erfahrenen Radfahrern in einem Club, auch da trete ich dann ehr auf die Bremse, da geht zu viel schief wenn die Ziele zu ambitioniert sind. Bringt nix wenn es sie bei der zweiten Trainingstour mit nem Wadenkrampf 30km von zuhause Schachmatt setzt, oder gar mit nem Faserriss komplett aus dem Spiel nimmt. Es scheint hier ne recht hohe emotionale Komponente ("Person die ihr sehr wichtig ist") drin zu sein, da gehen gerne die Scheuklappen hoch was körperliche Warnzeichen angeht.

Nebenbei für die Originalposterin: Das ist ein sehr guter Tip: Such dir einen Radclub in der Nähe bei dem du mitfahren kannst. Das hilft viel wenn jemand dabei ist der Tipps geben kann, auch was z.B. die optimale Einstellung deines Rades angeht, jemand Trainingsfehler erkennt etc.. Auch sind so Fahrten wenn man mal in die 50, 60km Region kommt zu zweit nicht ganz so langweilig. Und es ist jemand dabei wenn was schief geht.

Und das Höhenprofil.. eben, da kommt doch etwas mehr Training auf sie zu als auf den ersten Blick von "nur" 360km zu erwarten.

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Wird absolut hart werden - will meinen Vorrednern jetzt nicht zu nahe treten waren alles 1A Tipps - würde dir für die Route nur empfehlen sie "andersrum" zu fahren, da der Berg am Anfang noch von den Beinen gehen wird aber nach 300 km + wirds hart dich da raufzukämpfen. Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo können wir zusammen fahren, ich habe gesehen das du aus der gleichen Region kommst wie ich, bin übrigens 14