Hier kommt meine Frage: Warum ist die Steinigung dann erlaubt? Warum wird die Bestrafung nicht Allah überlassen?
Das ist eine gute Frage. Die Antwort ist schwierig, kann aber auch von anderen anders gesehen werden. Meiner Meinung nach hat niemand, der nicht von Allah im Koran befugt ist, das Recht über Leben und Tod zu richten. Ein Khalifat braucht einen Khalifen, der entweder im Koran oder vom Propheten direkt dafür abgesegnet wird.
In den USA gibt es die Todesspritze. Das ist ihr Recht zur Anwendung der Todesstrafe gemäß den Gesetzen und der Verfassung ihres Landes.
Im Iran gibt es die Steinigung. Auch das ist ihr Recht zur Anwendung der Todesstrafe gemäß den Gesetzen und der Verfassung des Landes.
Deutschland hat weder das eine, noch das andere. Auch das ist ihr Recht gemäß den Gesetzen und der Verfassung des Landes.
Die Frage ist, ob dies was Länder in denen die Sharia herrscht und danach richtet islamisch ist. Da im Namen Allahs gerichtet wird, glaube ich sogar, dass diese Richter in die Hölle kommen, vor allem wenn über Muslime gerichtet wird. Was oft der Fall ist.
Es gab mal eine ähnliche Frage.
Beginnen wir mit den Gesetzen:
Jedes Land hat die Befugnis, seine eigenen Gesetze festzulegen, und dies hat zunächst nichts mit dem Islam zu tun. Ein Beispiel ist Saudi-Arabien, das sich das Recht nimmt, seine Gesetzgebung nach islamischen Prinzipien zu gestalten. In diesem Fall macht Saudi-Arabien Gebrauch von einem allgemeinen Recht, das nicht ausschließlich auf dem Islam basiert, um islamische Gesetze durchzusetzen.
Ein weiteres Beispiel ist die USA, die das Recht hat, ihre eigenen Gesetze zu erlassen. Die Gesetzgebung in den USA ist eine Mischung aus Freiheitsrechten und der Anwendung der Todesstrafe. Auch hier verwendet die USA ihr Recht und erlässt eigene Gesetze.
Es wird oft von säkularen und religiösen Staaten gesprochen, aber in Wirklichkeit sind sie nicht an eine bestimmte Regierungsform oder an bestimmte Gesetze gebunden. In jedem säkularen Staat findet man Elemente der Religion, und umgekehrt. Ein Beispiel ist Saudi-Arabien, das in vielen Punkten seine Gesetze gelockert hat. Frauen dürfen dort Auto fahren, es gibt Partys, und es ist erlaubt, nackte Haut an den Stränden zu zeigen.
Die heutige Vorstellung von der Scharia ist das Ergebnis der Anstrengungen muslimischer Gelehrter und Juristen im Laufe der Geschichte, die rechtliche Regeln und Prinzipien aus den Quellen des Islam, nämlich dem Koran und der Sunna, entwickelt haben.
Also!!!!
Ich frage mich, wie diese Handlungen mit den religiösen Prinzipien im Einklang stehen, die betonen, dass der Glaube eine persönliche Entscheidung sein sollte und es keinen Zwang im Glauben geben darf, wie es Allah (swt) im Quran deutlich sagt.
Die Sharia verpflichtet Muslime, sich an die muslimischen Regeln zu halten und sieht vor, dass andere, einschließlich muslimischer Herrscher, darauf achten, dass diese Regeln eingehalten werden. Das bedeutet, dass Menschen, die neben dir beim Gebet stehen, darauf achten, dass du das Gebet ordnungsgemäß verrichtest. Daher ist deine Frage durchaus berechtigt.
Allerdings liegt das Hauptproblem darin, dass diese Menschen, die das Gebet überwachen, oft ihre eigene Auslegung des Islam aufdrängen, anstatt deine persönliche spirituelle Erfahrung zu respektieren. Ein säkularer Staat, der Muslimen die Freiheit gibt, während ihrer Pausen zu beten, wird meiner Meinung nach als mehr im Einklang mit den Grundsätzen des Islam betrachtet als die Sharia. Viele Muslime in Ländern, in denen die Sharia strikt umgesetzt wird, fühlen sich unwohl, da sie das Verständnis des Islam aufgezwungen bekommen, das nicht ihrem eigenen Glauben entspricht. Diese Auslegung wird oft so angepasst, dass sie die politischen Ziele der Herrschenden unterstützt, anstatt den Glauben zu fördern.
Die Sharia drängt den Muslimen eine bestimmte Interpretation des Islam auf, und aus diesem Grund sollte sie von Muslimen kritisch hinterfragt werden. Das ist der Grund, warum einige Muslime in Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien oder Pakistan aus diesen Verhältnissen fliehen möchten.
Ein Muslim ist wirklich frei, wenn er das Recht hat, seine eigene Interpretation des Islam zu praktizieren, ohne dass ihm die Auslegung anderer aufgezwungen wird und ohne dass er ungerecht verurteilt oder in die Irre geführt wird.
Weißt du wieviele Frauen in Saudi Arabien gesteingt wurden, weil sie Auto fuhren? Und Heute dürfen sie Auto fahren und werden dafür gefördert. Also was hat die Auslegung der Sharia den Frauen gebracht, die geköpft wurden, weil sie mit dem Auto fuhren? Hat etwa Allah erst den Frauen verboten Auto zu fahren und dann seit neuesten wieder erlaubt?
Daher lehne ich als Muslim die Scharia ab. Mein Zweifel an die Scharia beruht nicht auf einer bestimmten Interpretation, sondern auf begründeten Bedenken, die gleichzeitig dem Schutz des wahren Islams dienen.