Hallo, die Sioux (gesprochen "ßu") bieten sich tatsächlich an, weil es über sie viel Material zu finden gibt.

Sioux ist ursprünglich die Bezeichnung ihrer Feinde. Sie selber nennen sich Lakota.

An Themen kannst du dich mal einlesen in die Personen Sitting Bull und Crazy Horse. Beide waren maßgeblich daran beteiligt, dass am 25.06.1876 in der Schlacht am Little Big Horn General Custer und die 7. Kavallerie von Lakota und Cheyenne besiegt wurde . Darauf sind die Lakota bis heute noch stolz, und die Oglalla (ein Unterstamm) veranstalten jährlich den Crazy Horse Ritt.

Weitere Ereignisse:

Massaker in Wounded Knee 28.12.1890

Ermordung Sitting Bulls, Ermordung Crazy Horses, Besetzung Wounded Knee 1973.

Es gibt im Internet ein Lakota Wörterbuch, da könntest du ja ein paar Begriffe raussuchen. Die Namen von Sitting Bull und Crazy Horse waren Tatanka Iyotake und Tashunka Witko.

Einen guten Einblick, wie sie heute Leben, findest du auf unserer Homepage. Mein Verein One Spirit Deutschland unterstütz die Lakota im Pine Ridge Reservat, weil sie sehr arm sind. Wir betreiben Hilfe zur Selbsthilfe.

http://onespiritlakota.info/

Übrigens stört es nur wenige Natives "Indians" genannt zu werden. Das berühmte "American Indian Movement" (AIM) nennt sich selber so. AIM kannst du auch noch recherchieren, bei dessen Gründung waren viele Lakota beteiligt, z.B. Russel Means. Manche mögen es sogar lieber als Natives oder Indigenous, Indigene, genannt zu werden.

Was ich wichtiger finde ist, klar zu haben, dass es sich bei "den Indianern" um über 500 verschiedene Nationen handelte. "Das Leben der Indianer" ist daher sehr unspezifisch. Man sagt ja auch nicht "Was heißt Crazy Horse auf Europäisch?" Genauso gibt es keine Sprache oder Lebensweise "der Indianer".

Wenn du noch Fragen hast, immer her damit. Ich kenne auch ein paar Lakota persönlich.

Viel Erfolg bei deiner Arbeit.

Monika von One Spirit Deutschland

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Indianer wie Winnetou gab es noch nie. Karl Mays Geschichten und die Filme basierten allein auf Phatasie und Klischees.

Ich kenne ein paar Lakota und Apachen persönlich. Die Native Americans leben heute wie andere Amerikaner auch. Sie tragen Jeans, haben Autos und Fernseher. Viele haben aber Ihre Kultur bewahren können, vor allem ihre Tänze, Lieder und Zeremonien, wie die Schwitzhütte den Sonnetanz und auch ihre traditionelle Kleidung, genannt Regalia, die sie zu besondern Anlässen weiterhin tragen. Da die meisten Ende des 18.JH in Reservate gesperrt wurden sind heute z.B. die Lakota bettelrarm, leben in heruntergekommenen Trailern und es fehlt an allem Möglichen. Seit Ende des 18.JH bis weit in die 1970er hinein wurden Kinder den Familien entzogen und in Internatsschlulen gesteckt. Dort sollte ihnen ihre Kultunr und Sprache aberzogen werden. In den meist katholischen Schulen wurden sie geschlagen, starben oft an Vernachlässigung und wurden von den Priestern reihenweise missbraucht. Die älteren Generationen leiden bis heute an den Nachfolgen dieser Misshandlungen. Wenn man Opfer des größten Völkermords der Menscheitsgeschichte wurde, erholt man sich nur sehr langsam und über mehrere Generationen davon.

Ich kenne Apachen und Lakota, die immer noch ihre eigene Sprache als Muttersprache beherrschen. Lakota wird auch im Film "Der mit dem Wolf tanzt" gesprochen. Dort haben auch einige Muttersprachler aus dem Reservat in Pine Ridge mitgewirkt. Mit dem Sohn von einem bin ich über Facebook befreundet. Ich kenne ihn über meinen Verein "One Spirit Deutschland". Er und seine Famlie sind von klein an mit Pferden großgeworden und können alle Tricks beim Reiten (ohne Sattel und Zaumzeug), die du aus Indianer-Filmen auch kennst.

Wenn du genau wissen willst, wie Indianer heute leben, kann ich Dir den autobiopgraphischen Roman von Sherman Alexie wärmstens empfehlen: "Das absolut wahre Tagesbuch eines Teilzeitindianers". SEHR unterhaltsam, lustig, dramatsich und bei alledem sehr realistisch.

In diesen Filmen wird gezeigt, wie Indianer wirklich gelebt haben: "Black Robe - Am Fluss der Irokesen" (ultrarealistisch), "Der mit dem Wolf tanzt", "Little Big Man", Miniserie "In den Westen".

Diese Filme zeigen u.a. wie Indianer heute leben: "Dreamkeeper", "Tanz mit einem Mörder", "Smoke Signals", "Lakota Woman".

Monika von One Spirit Deutschland.

https://onespiritlakota.info/

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Es ist ok, etwas nicht zu mögen.

Was absolut NICHT ok ist, ist gut zu finden, dass die indigene Bevölkerung Opfer des größten Völkermords der Menschheitsgeschichte war!!!

Ich persönlich finde indigene Kulturen faszinierend. Die meisten Stämme haben ihre Kinder nie geschlagen. Sie waren tolerant gegenüber Homosexualität und Transvestiten, wie z.B dem Lakota Krieger Women's dress. Frauen konnten Jägerinnen sein. Meine persönliche Heldin ist Woman Chief, eine Lesbe, die ein sehr hoch angesehener Häupling der Crow war. Kannst du dir sowas in der weißen Bevölkerung von 18xx vorstellen?

Sie waren uns in so vielen Belangen weit voraus. Ab Ende der 18xx Jahre wurden indianische Kinder aus ihren Familien herausgerissen und in Internate verfrachtet. Dort sollte ihnen ihre Sprache und Kultur aberzogen werden. In den meist katholischen Internatsschulen wurden sie geschlagen, viele starben durch Vernachlässigung, und sie wurden in großem Unfang von Priestern missbraucht!!!

Und das findest du gut? Das finde ich hingegen pervers.

Monika von One Spirit Deutschland

https://onespiritlakota.info/

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Hallo Olivia,

Es ist vollkommen ok in Deutschland das Wort "Indianer" zu verwenden. Das bekommt ein Native American ja auch meistens nicht mit. Inder und Indianer sind bei uns ja zwei eigene Bezeichungen.

Im Englischen ist das anders. Da heißt beides "Indian", weil Kolumbus ja dachte einen neuen Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Für die meisten Natives begann mit Kolumbus aber der größte Völkermord der Menscheits-Geschichte. Einige Natives mögen es daher nicht "Indians" genannt zu werden, während andere es ok. finden. Die sehr wichtige Aktivisten-Gruppe AIM, nennt sich selber so, American Indian Movement.

Tatsache ist, dass in vielen US-Staaten der Kolumbus-Tag abgeschafft und durch den Indigenous People's Day geändert wurde. Zudem wird dort nicht mehr gesagt, Kolumbus hätte Amerika "entdeckt", denn als er dort landete war der Kontinent bereits seit über 10.000 Jahren von "Indianern" besiedelt. D.h. dass nur die Kolonialisierung 1492 begann. Und das sollte wohl niemand mehr feiern wollen.

In den USA wird in vielen offiziellen Quellen das Wort "Indians" inzwischen vermieden, und von "Natives", "Native Americans", "Indigenous" oder "Indigenous People" gesprochen. In Kanada heißen sie "First Nations", was ich persönlich auch sehr schön finde.

Generell finde ich, dass es ok ist in Deutschland "Indianer" zu sagen. Wenn du es aber ganz genau nimmst, ist "Natives" sicher sehr respektvoll. Das werden aber wohlmöglich nicht alle Deutschen verstehen. Es ist also meines Erachtens Geschmacksache. Es gab ja über 500 indianische Nationen. Die eleganteste Methode ist es daher, einen Native seinem Stamm zuzuordnen. Denn da machst du alles richtig! Also Lakota (besser nicht Sioux), Cheyenne, Apachen, Navaho, Pawnees, Blackfeet, Coer D'Alene, Spokane, Uhtas, Cherokee, Huronen, Irokesen, Mandan, Illionois (Manche Staaten und Städte sind nach verschiedenen Stämmen benannt.), Dakota, Cree, Crow, Ojibwe, Arapao, Ohio, Choctow, Salish, Yahi, Wintu u.v.m..

Und beleidigen ist hier absolut unsachlich. :-)

Monika, von One Spirit Deutschland

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Echt jetzt?

Winnetou, Esoterik, Marterpfähle? Dann such dir eins aus, denn dann ist das eh für das Gesäß.

Die indianischen Ureinwohner hatten und haben keine an die Sternzeichen angelehnten "Totemtiere". Die Lakota gingen auf eine 4 tägige Vision quest. Von der hatte Crazy Horse seine Kampfbemahlung. Das was seine Medizin, nix Totem. Ihre Namen bekamen sie oft verliehen. Crazy Horse bekam einfach den von seinem Vater, der ihn von seinem hatte. Machen die auch heute noch gerne, darum werden die oft einfach "Junior" gerufen (siehe "Das absolut wahre Tagebuch einesTeilzeit-Indianers" von Sherman Alexie, Spokane Indianer).

Indianer waren und sind so cool. Ich finde es traurig, wenn in ihrer Kultur gewildert und sogar pseudo Klischees eingeführt wurden wie Tiersternzeichen. Das wäre so, wie wenn ich von etwas, das ich gut finde, das billige chinesische Plagiat aus Plastik vorziehe.

Sorry, nichts meins.

Monika, von One Spirit Deutschland

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Lakota ist komplett fremdartig. Dafür gibt es heute Sprach-CDs und Bücher.

https://www.gutefrage.net/frage/welche-nativen-sprachen-existieren-noch-in-amerika#answer-302321544

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Die Bemalung für Krieger und Pferde war sogar bei jedem Krieger individuell! Einheitskrieger gab es nur in alten Hollywoodschinken. Daher kommt auch das Klischee Indianer trügen Haarbänder. Damit hielten die Perücken der Darsteller besser. Die Lakota trugen nie Stirnbänder.

Tip: weniger Hollywood und dafür mehr Werke indigener Künstler! Es gibt so viele tolle Filme und Bücher.

Monika von One Spirit

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Kultur ist ein relativer Begriff. Die Natives waren uns in humanitären Dingen teilweise weit überlegen.

z.B. haben sie ihre Kinder nie geschlagen. Hier wurde das erst verboten, als ich erwachsen war und ich bin mit Schlägen groß geworden.

Homosexuelle und Transvestiten gehörten völlig natürlich zur Gesellschaft. Hier ist die Homo-Ehe erst seit ein paar Jahren eingeführt.

Kindertragen hatten sie schon lange. Ich wurde mit meinem Kind im Tragetuch noch belächelt.

Alte Menschen werden wegen ihrer Lebenserfahrung geehrt und mit Respekt und Liebe behandelt. Hier regiert der Jugendwahn.

Ich habe mal ein Seminar über gewaltfreie Kommunikation besucht. Kernthema ist es dabei, die Bedürfnisse des Gegenübers wahrzunehmen. Wer machte das immer schon so? Genau.

Wenn Frauen die Neigung hatten sogenannten "Männer-Beschäftigungen" nachzugehen konnten sie das tun und niemand hat sie abgehalten. Die Tante von Crazy Horse war Jägerin und brachte dem berühmtesten aller Krieger als Kind den Umgang mit Pfeil und Bogen bei (siehe die kürzlich erschienene Biographie seiner Familie). Hier haben es Frauen schwerer und bekommen weniger Gehalt in "Männerberufen".

Frauen hatten generell viel mehr Einfluss, als allgemein bekannt ist. Wenn das so war, haben die "zivilisierteren" Europäer das dann als unmännlich abgetan.

Indianische Männer lieben ihre Kinder und versorgen sie. Mein Vater hat nie meine Kinderwagen geschoben oder mich gewickelt.

Indianische Kinder wurden nichgt in Schulen unterrichtet, sondern 1:1 durch einen Verwandten. Eine ideale Lernsituation für ADHS-Kinder. Deren Probleme würden so nicht auftreten.

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Ich frage mich manchmal, ob ein Leben im Stamm, in Selbstversorgung und ohne Konsum nicht viel besser zu uns passt, als unsere modernes Leben. Ich sehe darin viele Vorteile. Haben wir Frieden? Eine unbelastete Umwelt? Gleichberechtigung? Viele Menschen sind einsam, depressiv, verschuldet. Ich kann nicht sagen, dass wir besser leben.

Viel cooler wäre doch, endlich zu kapieren, dass wir voneinader lernen können und nicht, dass die eine Gesellschaft besser als die andere ist.

Monika

von One Spirit Deutschland

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Definitives JA

Die Indigenen wurden teilweise durch eingeschleppte Krankheiten getötet, gegen die sie keine Abwehrkräfte hatten. Teilweise wurde sie aber auch abgeschlachtet. Beispiele sind das Massaker am Washita River, das Sandcreek Massaker, das Massaker am Wounded Knee. Die Natives nennen die Indianerkriege sogar "den amerikanischen Holocaust".

Als alle Indigenen in Reservate gesperrt waren ging der Völkermord dann noch weiter. Es gab dort zu wenig zu essen, schlimme Krankheiten und daher eine hohe Sterblichtkeitsrate. Genozid bedeutet aber nicht "nur" Tötung. Da ist ja auch der kulturelle Genozid. Die Kinder wurden ihrern Familien entrissen und in weit entfernte Internate verfrachtete. So wurden sie ihrer Kultur und Sprache entfremdet. Wenn sie Jahre später heimkehrten, konnten sie sich nicht mir ihrer Familie unterhalten. Sie hatten sie verlernt, denn sie war in den Internaten unter Strafe verboten. Ihre spirituellen Zeremonien wurden verboten (einige praktizierten sie dennoch im Verborgenen).

Zudem wurden sie von den lieben katholischen Priestern systematisch missbraucht (Google mal Boarding School healing Project)

Die Menschen wurden ihres Lebens, Landes, ihrer Identität und Existenzgrundlage beraubt und leiden da noch heute drunter.

Noch heute werden Kindern aus den Famlien gerissen, um sie weißen Familien zur Adoption zu geben. Dabei sind beispielsweise Lakota-Familien groß und halten sehr zusammen. D.h. es wäre immer jemand da, wenn Mutter oder Vater ausfallen. aber so werden die Kindern ihrer letzten Wurzeln beraubt und auch "weißgewaschen."

In Deutschland ist davon leider wenig bekannt. Hier kreisen hatnäckig die alten Klischees.

Tolles Buch zu einer indianischen Jugend im Reservat:

Sherman Alexie (Spokane), "Das absolute Tagebuch eines Teilzeitindianers"

Toller Film zu den Auswirkungen der Internatsschulen:

Georgina Lightning (Cree) "American Evil", eigentlich "Older Than America"

LG, Monika

von One Spirit Deutschland

P.S. das Buch oben ist mein Lieblingsbuch. Habe ich auf Deutsch, Englisch und eins zum Verleihen.

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Hi, ich war als junges Mädchen großer Winnetou-Fan und habe auch viel Karl-May gelesen. Das war sozusagen meine "Einstiegsdroge". Ich hatte Poster von Pierre Brice an den Wänden und habe Indianer gespielt.

Indianer sind cool und haben so wunderbare Kulturen, von denen wir uns viel abschauen können. Ich wollte sie besser kennen lernen und habe immer mehr anderer Bücher gelesen als Karl-May. Je mehr ich mich ernsthaft mit den Natives beschäftigte, desto uninteressanter wurde Karl May und die Winnetou-Filme, weil sie ja doch wenig authentisch sind. Auch der moderne Winnetou-Mehrteiler vor kurzem ist grausam.

Ich finde halt nicht mehr zeitgerecht, die alten Klischees zu beleben und ich finde es den Indigenen gegenüber auch respektlos. Ich finde es viel spannender mich mit der Realität auseinanderzusetzen

* "Indianer"-Kostüme sind für mich ein No Go, denn die Indigenen emfinden sie als respektlos

* Die meisten Indigenen trugen keine Haarbänder (im Gegensatz zu den Hollywood-Schauspielern, damit ihre Perücken besser hielten)

* Sie haben Ihre Kinder nicht geschlagen

* Den Frauen gehörte bei den Lakota das Tipi samt Besitz und sie konnte ihren Mann rauswerfen, wenn sie sich von ihm trennen wollte.

* Homosexualität und Transvestitet gehörten einfach dazu

* Die Tante von Crazy Horse war Jägerin und brachte ihm das Schießen mit Pfeil und Bogen bei (soviel zur devoten "Suaw")

* Sqaw ist ein Schimpfwort und bedeutet "Lampe mit Sch davor", wird aber im deutschen Sprachraum munter weiter benutzt. 

Usw usf. Karl May ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. Es gibt so viele authentischere Bücher, dabei schätze ich besonders solche von nativen Authoren wie Sherman Alexie, Joseph Marshall III, Mary Crowdog, Dennis Banks, Vine Deloria ......

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Ich weiß nur von Apachen, dass sie häufiger Stirnbänder trugen. Sinn ist wohl die Haare zu bändigen. Und sie wollten Vorbild für die Hippies werden (kleiner Scherz :-) Ach ja, und ab dem Moment, wo es ein Klischee wurde kopierte der eine vom anderen in der Filmindustrie, ohne sich an der Wirklichkeit zu orientieren.

Es gab aber pro Stamm, innerhalb eines Stamms und pro Person und Tag verschiedene Frisuren. Oder trägst Du Deine Haare jeden Tag gleich, so Du denn keine Kurzhaarfrisur hast?

Crazy Horse (der Indianer schlechthin) ritt meistes mit offenem Haar und nur mit Lendenschurz bekleidet in den Kampf. Aber sehr erfolgreich!

Hoka He!

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Hi,

hier ist ein Auszug aus einer Antwort von mir auf eine ähnliche Frage. Wobei mich weniger amerikanische Schauspieler mit der berühmten Cherokee-(Ur-)Großmutter interessieren als Vollblut-Indianer!

Ich denke von den Rollen her sind Dir auch viele Indianer Schauspieler bekannt. Einige wurden ja schon genannt. Es gibt übrigens eine Menge junger Indi-Schauspieler, die hier wenig bekannt sind. Oder kennst Du Michael und Eddi Spears?

Hier meine Liste mit bekannten Darstellern und ihren Rollen:

Graham Greene, Oneida (Strampelnder Vogel aus „DMDWT“, Indianer in „Maverick“ mit Mel Gibson)

Chief Dan George, Tsleil-Waututh (Old Lodge Skins in „Little Big Man“ mit Dustin Hoffman)

Will Sampson, Muskogee („Einer flog über das Kuckucksnest“, Serie „Vegas“)

Adam Beach, Ojibwa (Ira Hayes in “Flags of our fathers”, Navajo Funker in “Windtalker”, Victor in “Smoke Signals”)

Wes Studi, Cherokee („Geronimo“, Magua im „Letzen Mohikaner“ mit D.D. Lewis, und Pawnee im „Costnerschen Wolfsepos“, in „Broken Chains“ mit Pierce Brosnan)

Tantoo Cardinal, (Schwarzer Schal, Frau von Strampelnder Vogel im „Wolfstanz“, Indianermutter der Nation in vielen vielen anderen Filmen wie z.B. Smoke Signals)

Rodney Grant (Wind in seinem Haar im „Wolfstanz“, „Lakota Moon“)

Floyd Red Crow Westermann (Zehn Bären in „Wolfstanz“, „Renegades“, „Akte-X“-Folge)

Jimmy Herman (Steinkalb, in „Wolfstanz“, der Dunbar erklärt, wie sich ein Lakota verhält)

Russel Means, Lakota (Chingachgook im „Mohikaner“)

Dennis Banks, Lakota (War Party, Older than America) Er und Means sind Mitbegründer der AIM, des American Indian Movement

Erich Schweig, Inuit (Unkas im „Mohikaner“, Joseph in „Broken Chains“ mit Pierce Brosnan)

Gary Farmer (“Smoke Signals”, uvm.)

Don Shanks, Cherokee/Illionois (Nekoma in “Der Mann in den Bergen”, Michael Myrers in “Halloween 5”)

Dann gibt es doch noch INTO THE WEST: 9h Western mit allen üblichen Verdächtigen, die der Pool von indigenen Darstellern zu bieten hat, also vielen der bereits genannten plus:

Michaeal Spears und Nathan Lee Chasing His Horse (Beide Lakota) waren die beiden Jungs Otter und Der Viel Lacht im “Wolfstanz”

Zahn McClarnon war auch in “Lakota Moon”

Dann noch: Nathaniel Arcand, Irene Bedard, Gil Birmingham, Jay Tavare, Tatanka Means, Sheila Tousey.... und so weiter und so fort

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Die Bücher von Charles A. Eastman / Ohiyesa erzählen Geschichten aus dem Leben der Dakota. Er lebte zu Zeiten von Sitting Bull. Bis zu seinem 15 Lebensjahr "war" er Indianer, dann steckte sein Vater ihn auf die Schule. Er wurde später Arzt. Auf deutsch gibt es seine Bücher hin und wieder bei ebay.

Seine Geschichten sind sehr unterhaltsam und vor allem authentisch, weil von einem Insider geschrieben!

Als nächstes hätte ich Dir auch mein Lieblingsbuch, den Teilzeitindianer von Sherman Alexie empfohlen. Hammermäßig supergut! Und wenn du gern Englisch liest noch "Flight"

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Mir fällt nochwas ein:

 

Man liest ja desöfteren "für unsere kleinen Krieger und Squaws" oder ähnliches. Oder bei der Zeichentrickserie "Winnetoons" auf Kika, die meine Kindern gern sehen, nennt Winnetou seine Schwester schonmal "tapfere Sqaw"

 

Ich an ihrere Stelle würde ihm dafür den Stinkefinger zeigen, denn "Squaw" kommt aus der Algonkin-Sprachfamilie und heißt nicht etwa Indianerin, sondern Schlampe! Das Wort war und ist ein absolut negativ belegtes Schimpfwort!

 

Wird dennoch gern und oft falsch verwendet.....

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Es stimmt schon, dass Indianer besonders in Filmen oft als doof sprechend dargestellt wurden. Trauriges Beispiel ist die Serie „The Lone Ranger“, wo Indianer Tonto so sprach: „Me Tonto. Me not hurt you.“. Jay Silverheels war immerhin einer der ersten indigenen Darsteller in einer tragenden Rolle. Nur seine Klamotten waren mehr Klischee als alles andere.

 

Manche Dinge und auch die Sprechweise von Indianerrollen sind aber auch durchaus aus dem wahren Leben zumindest motiviert. Ein Beispiel ist das berühmte „Mein Bruder“. Bei machen Stämmen galt es früher als unhöflich den anderen mit seinem Namen anzureden. Hier wurden gerne Verwandtschaftsgrade verwendet. Bei den Reservations-Indianern gilt vielen auch heute noch jeder andere Indianer als „Cousin“. Ganz enge Freunde wurden dann auch als Bruder bezeichnet. Wahrscheinlich wurden Freund aber auch simpel mit „mein Freund“ angeredet. Aber von sich selbst mit Namen und in der 3. Person zu reden ist höchstwahrscheinlich aus der Sprachwelt von Kleinkindern übernommen („Winnetou wird ….“).

 

Wie schon andere schrieben war die Wortwahl natürlich anders! Richtungen werden nicht mit „im Uhrzeigersinn“ angegeben, sondern mit dem Lauf der Sonne. Die Monatseinheit ist tatsächlich der Mondwechsel, was auch sonst? Bei den Lakota wurden die „Monde“ dann nach Begebenheiten ihrer Umwelt benannt: z.B. „When the Geese return“ = etwa April. „Ripening Berries“ = etwa Juni. Lebensalter wurden in Wintern gezählt. Wer wieder mal nen harten Winter überstanden hatte war halt ein Jahr älter. „Er wurde getötet als er 37 Winter alt war“ oder „Es geschah im Mond, wenn die Blätter braun werden.“ dürfte wohl wirklich gesagt worden sein.

 

Ob die „gespaltenen Zunge“ nun echt ist? „Zunge“ bedeutet im Englischen auch „Sprache“. Sicher ist daher auch ein Problem beim „indianischen Deutsch“, dass indianische Ausdrücke erst ins Englische und dann ins Deutsche übertragen werden. Da schleichen sich sicher noch mehr Ungereimtheiten ein.

 

Wie auch immer: solche Probleme der irrealen Darstellung entstehen oft, wenn unwissende Leute mit Ignoranz der Menschen, die sich damit auskennen an solche Dinge herangehen. Ich selber interessiere mich zwar sehr für Themen über und vor allem mit Indianern, aber von mir kriegst Du’s auch wieder nur aus 2. Hand.

 

Wenn Dich ein gutes Bild von indianischer Lebensweise interessiert konsumiere indianische Werke:

 

Zum Beispiel Bücher:

* Sherman Alexie (Spokane/Coer D’Alene, *1966): neuzeitliche Romane und Kurzgeschichten, die alle mehr oder minder vom Leben der Reservatsindianer erzählen. Einige in Deutsch, alle natürlich auch in Englisch.

* Dr. Charles A. Eastman (Dakota, *1834? 1838? oder so): Indianer bis zum 15. Lebensjahr, danach von seinem Vater zu einem Leben unter Weißen gedrängt. Wurde Arzt und versorgte die wenigen Überlebenden von Wounded Knee. Er hat seine Erfahrungen in sehr spannenden Büchern festgehalten, auch seine Autobiographie. Einige wurden in Deutsch übersetzt, mehr gibts in Englisch.

* Joseph M. Marshall III (Lakota, * 1933): eine wunderbare Insider (!) und meiner Meinung nach die beste Biographie über Crazy Horse. Derzeit nur in Englisch erhältlich.

 

Musik:

* Jim Boyd und Sherman Alexie: Reservation Blues

* Firecats of Discord: Band von Weltklasseschauspieler Wes Studi (Cherokee)

 

Filme:

* Smoke Signals, Regie Chris Eyre (Cheyenne/Arapao?), nach Kurzgeschichten von Sherman Alexie (an dem kommt bei mir keiner vorbei  ;-)  D & E (deutsch + englisch)

* Tanz mit einem Mörder / Dance me outside, D & E

* Dreamkeeper, wunderbare indianische Sagen und Fabeln eingerahmt in eine ebenso witzige wie bewegende Rahmenhandlung. Also Neuzeit und alte Zeit gemeinsam. Höchst empfehlenswert, aber nur auf Englisch erhältlich

* Bury my heart at Wounded Knee (nur auf Englisch, nach der Autobiographie des Dakota-Arztes Ohiyesa / Charles Eastman)

* Older Than America, Regie Georgina Lightning (Cree)  (nur auf Englisch: Aufarbeitung der Misshandlungen in katholischen Internatsschulen)

* Crazy Horse (nur auf Englisch, 1996 mit Michael Greyeyes, wunderbare Biographie)

* Die Hillerman-Krimis mit Wes Studi und Adam Beach: Coyote waits, Thief of Time und Skinwalkers (nur auf Englisch)

Ach, und natürlich Little Big Man! Chief Dan George als Ald Lodge Skin ist einfach brilliant! Muss man zwar nicht kenne, aber wenn nicht hat man was verpasst!

Und da wäre noch die Kurz-Serie „Into the West“ an der 10 indigenen Berater beteiligt waren. Kommt hin und wieder mal auf Arte oder ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk.

 

Dies nur zur Anregung aus dem, was ich kenne, mag und mir spontan einfällt. Es gibt da noch viel mehr Quellen. Mindestens in den letzten 10, 20 Jahren hat sich da viel getan und es lohnt sich, endlich mal indianischen Insidern zuzuhören!

Hoka he!

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Was für ne Frage, höhö.

 

Indianer stammen von den Asiaten ab und die haben nunmal auch weniger Haare. Liegt wohlmöglich an der Hautfarbe. Asiaten und Indianer sind ja mittlebraun. Also entweder dunklere Haut zum Schutz oder Körperhaare. Aber eben nicht beides.

 

Übriges ist Euch mal aufgefallen, dass die wenigsten Indianer schwarzes, glattes Haar haben? Viele haben auch dunkelbraunes und sehr viele haben auch gewelltes Haar.

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Sherman Alexie ist mein Lieblingsautor und der Teilzeitindianer mein absolutes Lieblingsbuch!

 

Alexie schreibt hier halb autobiographisch seine eigene Geschichte. Aufgewachsen im Reservat, ausgestattet mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz aber ansonsten äußerlich vom Schicksal eher weniger gesegnet wird ihm klar, dass er im Reservat keine ordentliche Schulbildung bekommen kann. Also wagt er den Drahtseilakt in der Schule der Weißen als Außenseiter und im Reservat als Verräter behandelt seinen eigenen, anfangs einsamen Weg zu gehen. Sogar sein bester Freund Rowdy wendet ihm den Rücken zu!

 

Die alkoholbedingten Todesfälle unter Freunden und Familie sind ihm tatsächlich zugestoßen, es waren sogar 7 Personen.

 

Alexie könnte man als „die Stimme des roten Amerika“ bezeichnen. Er erzählt der Welt, dass die indianische Bevölkerung nicht komplett ausgerottet wurde und wie Indianer heute leben.  Er ist ein Genie darin diese harten Themen so leicht, unterhaltsam, bewegend und mit Humor zu transportieren, dass es mir Riesenspaß macht seine Bücher zu lesen. Seine anderen sind eher was für Erwachsene.

 

Wird das jetzt in den Schulen gelesen? Nicht schlecht. Gut, wenn seine „Botschaften“ auch hier weiterverbreitet werden. Allerdings habe ich es auch genossen, den Teilzeitindianer einfach nur lesen und erfühlen zu können und nicht schulisch aufarbeiten zu müssen.  Was habe ich gelacht! Und was habe ich geweint! Kein anderes Buch hat mich jemals so in der Seele berührt.

 

Sherman ist Spokane / Coer D’Alene Indianer. Er wollte eigentlich Arzt werden. Da er kein Blut sehen konnte musste er sein Studium aber an den Nagel hängen. Also von wegen Indianer seien alle so blutrünstig :-)   Er war 7 Jahre lang Alkoholiker, bis ihm klar wurde, dass die Leute seine Bücher lesen und wichtig nehmen und er damit die Chance hat das Bild der Indianer in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Das ist seine Motivation, was ihn antreibt, den Leuten sagen, dass die Indianer noch da sind, wie sei Leben, wie sie behandelt werden, was sie brauchen. Darum geht es ihm in allen seinen Büchern.

 

Ein sehr unterhaltsamer Film ist „Smoke Signals“ mit Adam Beach. Er entstand nach Shermans Kurzgeschichten und er arbeitete auch mit am Film. Er kam schon mal im deutschen Fernsehen, ist aber auch auf Englisch sehr gut zu verstehen, weil alle da sehr langsam und deutlich sprechen. Könnt Ihr ja mal Euern Lehrern vorschlagen. Der Film ist auch super witzig!

 

Um auf Deine Frage zurückzukommen, ob das Buch gut ist: Nö.  G E I L !


 

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