Beeinflusst die Qualität des Kabels die Soundqualität?
7 Antworten
Ja und nein. Es komm erstmal darauf an, was du für Kabel meinst. Und dann noch, was du unter "Qualität" verstehst.
Reden wir von Cinch-Kabeln, ist die Qualität des Kabels definitiv entscheidend. Durch eine schlechte Schirmung kann es zu Einstreuungen kommen. Im Idealfall ist das Kabel mehrfach geschirmt. Ein gutes Cinch-Kabel kann dabei im hohen 2-stelligen Bereich kosten. Was jedoch kompletter Bullshit ist, sind so "super besondere" HiFi-Kabel, die zum teil für mehrere tausend Euro angeboten werden und mit besonderen Kupferlegierungen und speziellen Verseilungen der Drähte innerhalb der Leitern werben. Das ist von vorne bis hinten kompletter Bullshit und reine Woodoo-Abzocke.
Wenn wir hingegen von Lautsprecherkabeln reden, also den Zwillingslitzen zwischen Endstufe und Lautsprecher, ist es vollkommen Jacke wie Hose, was du da kaufst. Solange die Adern aus Kupfer bestehen und der Querschnitt ausreichend ist, kann das ruhig das billigste sein. Sobald "Lautsprecherkabel" drauf steht, ist es oft direkt teurer, als die standard Zwillingslitze aus dem Elektronikzubehör, obwohl es im Endeffekt nichts anderes ist.
In der Regel eher nicht.
Die erste Frage ist was für ein Kabel, wenn da digitale Daten drüber laufen, nein.
Bei analogen Signalen kann das theoretisch eher einen Effekt haben, aber hier wirst du keinen hörbaren Unterschied feststellen.
Wenn du jetzt irgendwelche Probleme hast und denkst ein besser abgeschirmtes Kabel verbessert die Signalqualität, oder dir ist Verarbeitung und so was wichtig ist ein gutes Kabel nicht unbedingt ein Fehler. Aber wenn es dir nur um die Soundqualität geht und kein offensichtliches Problem mit der Signalübertragung vorliegt bringt es nichts.
Es gibt Menschen und Firmen die anderes behaupten, sogar teils bei digitalen Kabeln. Das ist zum größten Teil aber absoluter Quatsch.
Was für ein Kabel?
Stromkabel zu den Komponenten deineer Anlage -> Nein
Chinchkabel zwischen den Geräten -> Nein
Lautsprecherkabel -> Ja!
Lautsprecher sind niederohmig und daher ist hier der Leiterwiderstand und evtl. die Strombelastbarkeit kritisch.
Hier sollte der Querschnitt daher mindestens 1,5mm² betragen. Je dicker, desto besser, denn je größer der Querschnitt, desto geringer dieser Widerstand pro Meter und desto höher die Strombelastbarkeit.
Bei mehr als 3 Meter 2,5mm²
Bei mehr als 10 Meter 4mm²
Bei mehr als 15 Meter: Aufstellung der Stereoanlage überdenken
Falls du einen Class-D-Verstärker hast und die Leitungen länger sind, mache vorsorglich am Ende vom Verstärker jeweils Ferritkerne drum. Sonst können Funkstörungen entstehen, die z.B, dein WLAN schwächen. Die Ferrite dämpfen das Problem.
Wobei selbst das eigetlich übertrieben ist, aber dafür immer auf der sicheren Seite. Ich habe mal ein Experiment gemacht und zwischen 10m 0,75² und 2m 4mm² mit einem durchschnittlichen Hifilautsprecher keinen Unterschied hören können.
Und aufpassen: Kupfer muss es sein! Es gibt in Onlineportalen so "Billigkabel" zu kaufen, die statt Kupfer aus Alu oder irgendeiner trendigen Legierung sind, sowie überteuerte Kabel, die einen besonders esoterischen Aufbau haben oder "gerichtet" sind (was klanglich fatal wäre, wenn das wirklich so wäre). Das ist alles Humbuck.
Besser in den Baumarkt fahren und aus der Elektroabteilung irgendeine mindestens 2-adrige Leitung kaufen, die flexible Kupferlitze hat, von Länge und Querschnitt passt und die dir optisch gefällt. Ob das als Lautsprecher- oder Stromleitung verkauft wird, ist egal. Kannst auch ein schönes Retro-Stofflampenkabel o.ä. nehmen. Man kann zur Not auch ein vorhandenes Stromverlängerungskabel zerschneiden und das Kabel verwenden. Das Industriekupfer eines durchschnittlichen Stromkabels ist mehr als rein genug.
Solange Kupferlitze, gleicher Querschnitt und gleiche Länge, sind alle Lautsprecherkabel "gleich".
Ja, mit einem großen Aber.
Auf kurze Distanzen, die man in der Heimanwender-Bereich vorfindet, hat die Qualität des Kabels einen verschwindend geringen Einfluss auf den Klang. So gering, dass der Mensch das nicht wahrnehmen kann.
Ich habe Veranstaltungstechnik gelernt (und Sounddesign studiert) und in der Berufsschule hat uns damals der Lehrer für Elektrotechnik mal vorgerechnet, in welchen Frequenzbereichen ein anderes Kabel Auswirkungen hat.
Hunde merken da vielleicht einen Unterschied, allerdings kann das kein Mensch hören.
Quod erat demonstrandum. 😄
Aber schön, daß mein subjektiver Eindruck von Fachleuten bestätigt wird.
Aber wenn wir schon dabei sind: Kann der Querschnitt auf die übertragene Leistung ein relevante Rolle spielen? Oder sind zwischen Verstärker/Lautsprecher die Spannungen so hoch, daß der Widerstand für die "Amperes" vernachlässigbar ist?
Höchstens die Langlebigkeit und die Häufigkeit von Störgeräuschen durch mangelhafte Abschirmung. Manche wollen auch klanglich noch Unterschiede ausmachen, da macht eine um einen zehntel Millimeter andere Poti-Einstellung beim EQ wohl ein Vielfaches aus, wenn diese Unterschiede nicht doch nur reine Einbildung sind.
Was Lautsprecherkabel betrifft: Kann ich bestätigen.
Da wurde früher schon von "Audiophilen" ein Riesenbohei drum gemacht.
Ich konnte (und ich hatte zumindest früher ein sehr gutes Gehör ;-) in der Praxis noch nie einen Unterschied zwischen simplen 1,5 mm2 - Kabeln und 6 oder 10 mm2- Strippen wahrnehmen können. Selbst bei Partys draußen mit recht leistungsfähigem Verstärker und Lautsprechern.