War die NS so was wie eine Art Sekte?

5 Antworten

Ja.

  • Struktur der Organisation: Gruppe mit straff hierarchischer und doktrinärer Struktur
  • Autoritäre Führung: Führergestalt mit prophetischen oder guruhafter Ansprüchen
  • Offenheit der Gruppe: Isolation und starke Abgrenzung der Gruppe nach aussen
  • Leistungen für die Gruppe: überteuerte Kursangebote oder Kosten für Lehrmaterial, Fronarbeit
  • Welt- und Menschenbild: Einteilung der Welt in Gut und Böse, Schwarz-Weiss-Denken
  • Absolutheitsanspruch: ausschliessender Glaube an die absolute Wahrheit des eigenen Systems, der eigenen Lehre, des eigenen Weges, der eigenen Methoden
  • Erlösungs- oder Heilsversprechen:  «Universalrezepte» für sämtliche Probleme sowie irreale Machbarkeitsvorstellungen
  • Elitebewusstsein: Die Mitglieder der Gruppe verstehen sich als auserwählt, als spirituell weiterentwickelte Elite der Menschheit, als „Speerspitze“ des Wissens.
  • Endzeiterwartung: Gruppe erwartet Endzeit, Weltuntergang
  • Informationspolitik nach Aussen: keine offene Informationspolitik, irreführende Propaganda
  • Informationspolitik nach Innen: Selektion von Information bis hin zu bewusster Desinformation innerhalb der Gruppe
  • Umgang mit Kritik: Kritikverbot innerhalb der Gruppe; Bekämpfung von KritikerInnen ausserhalb
  • Milieukontrolle: Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche
  • Rücksichtlose Methoden: getarnte oder irreführende Anwerbung, Indoktrination, Einsatz von bewusstseinsverändernden Methoden
  • Gedanken- und Gefühlskontrolle: durch Erzeugung eines schlechten Gewissens und von Angst wird das Mitglied manipuliert; durch exzessives Praktizieren von Entspannungstechniken und Meditation werden Gedanken und Gefühle kontrollierbar und manchmal sogar ein “innerer Führer” eingeführt, der das eigene Gewissen ersetzt

https://www.infosekta.ch/was-ist-eine-sekte/sektenmerkmale/

Nein, weil "Sekten" immer etwas "Göttlichem" folgen.

Hilter war zwar der Führer, jedoch der Führer einer Partei die eine National-Sozialistische Ideologie vertreten, aber an sich nichts mit einem bestimmten Gottglauben zu tun hatte.

Anastasia65  06.05.2024, 09:56

Hitler bezeichnete sich als "Werkzeug der göttlichen Vorsehung" - die wenigsten Sektenführer bezeichnen sich selbst als Gott, meist eher als Prophet oder Prophetin Gottes.

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Rocko303  06.05.2024, 10:33
@Anastasia65
Hitler bezeichnete sich als "Werkzeug der göttlichen Vorsehung"

Mag sein, aber ich denke das tut jeder Diktator irgendwo.

Dabei war der Nationalsozialismus an sich nicht an etwas "göttlichem" orientiert oder ausgerichtet, auch wenn man sich selbst als "überlegene Herrenrasse" betrachtet hat.

"Der Führer" war er eben, weil er damals dafür gekämpft und es geschafft hat Deutschland politisch von den Sanktionen des 1. Weltkrieges zu befreien. Dadurch ist er mit der NSDAP an dessen Spitze er stand überhaupt erst so mächtig geworden.

Also es handelt sich dabei definitv um eine "politische" Ideologie und nicht um eine "göttliche".

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Es muss heißen "War der NS (Nationalsozialismus) so etwas wie..."

NEIN ! Es war eine gefährliche nationaltreue politische Ausrichtung, die sich aus den falschen Gedanken von bestimmten Phylosophen/Staatstheoretikern entwickelte.

Wikipedia schreibt u. nennt hierzu:

Die am häufigsten als Philosophen des Nationalsozialismus benannten Denker Alfred Baeumler und Ernst Krieck konnten sich gegen die NS-Ideologie unter der Führung eines Alfred Rosenberg jedoch nicht behaupten. In Rosenbergs Organisation "Kampfbund für deutsche Kultur" (bzw. die NS-Kulturgemeinde) waren bis 1935 Alfred Baeumler (TH Dresden), Otto Friedrich Bollnow (Göttingen), Wilhelm Grebe (Frankfurt/Main), Eugen Herrigel (Erlangen), Erich Jaensch (Marburg), Eugen Kühnemann (Breslau), Richard Oehler (Frankfurt/Main), Hans Rupp (1880–1954, Berlin) und Ferdinand Weinhandl (Kiel) eingetreten. Die erste philosophische Arbeitstagung des Amtes Rosenberg fand im März 1939 auf Schloss Buderose statt, um Nachwuchs-Philosophie in Rosenbergs Sinn zu sondieren. Außerdem hervorzuheben ist Hans Heyse. Heyse wurde im Herbst 1933 Rektor in Königsberg und im Sommer 1935 Herausgeber der Kant-Studien. Gegen den Willen der dortigen Philosophischen Fakultät wurde er nach Göttingen berufen (nach der Vertreibung des angesehenen Ordinarius, des Dilthey-Schülers Georg Misch) und schuf eine Akademie der Wissenschaften des NS-Dozentenbundes. 1937 war Heyse Leiter der deutschen Delegation beim 7. Internationalen Philosophie-Kongress in Paris. Zu den völkischen Philosophen der NS-Zeit (und der Weimarer Republik) zählen insbesondere die im Fach durchaus anerkannten Philosophen Max Wundt und Bruno Bauch, auch das langjährige Parteimitglied Hermann Schwarz

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abitur, Geschi als LK

eine Sekte muss doch etwas sein, wo man an ein höheres Wesen glaubt

Anastasia65  06.05.2024, 09:54

Das war in diesem Fall der Führer, wobei wir das natürlich nicht mehr nachvollziehen können.

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Der Nationalsozialismus war so etwas wie eine Religion. Das hab ich mal in dem Buch Der Aufstieg des Vierten Reichs von Jim Marrs gelesen.