Dyson Sphere Energie für was?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Möglichkeit einer Sphäre, die nach ihm benannt wurde, war natürlich eine intellektuelle Spielerei des Physikers Freeman Dyson. Er hat die Möglichkeit allerdings auf grundsätzliche Machbarkeit durchgerechnet und andere Physiker haben das bestätigt und das Modell noch erweitert.

Es handelt sich somit nicht um die Phantasien eines SF-Autors, sondern um eine potentielle Möglichkeit - ob diese real existiert ist eine ganz andere Frage.

Dahinter steckt aber noch mehr: wenn wir für die Erde ein Wirtschaftswachstum von 1 % pro Jahr annehmen, dann ist das nicht viel. Über 50 Jahre ergibt sich dadurch aber bereits ein Wachstum von 164 %, also ein Faktor von 1,64 - auch das ist noch nicht übermäßig viel (China liegt aktuell deutlich darüber).

Betrachtet man diese Wachstumsrate aber über einen Zeitraum von 1000 Jahren, dann hat man eine ver-21000-fachung der Wirtschaft. Das ist auf der Erde natürlich schon deshalb völlig illusorisch, weil damit auch ein Energie-verbrauch einher ginge, der die Erde braten würde - von den anderen Umwelt-problemen mal ganz abgesehen.

Das wäre selbst dann völlig illusorisch, wenn wir sämtliche Gesteinsplaneten und großen Monde des Sonnensystems besiedeln würden.

Andererseits stellt das Sonnensystem die nötigen Ressourcen und noch viel mehr, zur Verfügung. Die Fragestellung lautet somit, wie und wo wir solche Industrien aufbauen könnten?

Einzige Möglichkeit: im Weltraum!

Wenn das kein totales Durcheinander von Raumstationen ist, dann ist das Ergebnis nun mal eine Dyson-Sphäre der einen oder anderen Form.

Wozu wir eine solch gewaltige Industrie benötigen?

Weltraumprojekte verschlingen viel mehr Ressourcen als terrestrische. Ein Habitat für, sagen wir 10.000 Menschen wäre sehr viel ressourcenhungriger als eine terrestrische Kleinstadt der gleichen Größe - dafür benötigt man eine Versorgung in Form einer Weltraum-Industrie.

Der Nachteil weltraumgestützter Industrie ist, daß sie deutlich ressourcen-hungriger als terrestrische ist. Aber das Sonnensystem hat diese Ressourcen und an die kommen wir nur heran, wenn wir uns im Weltraum betätigen.

Der Vorteil weltraumgestützter Industrie ist, daß sie keine Umweltschäden verursacht (die Sonne ist der bei weitem größte Verschmutzer im Sonnen-system). Außerdem stellt die Sonne uns vor allem eines zur Verfügung, an das wir im Weltraum am leichtesten heran kommen: massenhaft Energie.


Frage667 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:39

Warum ist die Sonne der größte Verschmutzer?

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nax11  29.01.2019, 13:52
@Frage667

Die Sonne "bläst" permanent Gas/Plasma ins Sonnensystem (Sonnenwind) und steigert ihre Aktivitäten bei den häufigen Eruptionen noch erheblich.

Hätten wir nicht das irdische Magnetfeld, dann müßten wir eine ungemein hohe Strahlenresistenz haben, um auf der Erde überleben zu können.

Danke für das Sternchen

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Frage667 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:55
@nax11

Sie steigert ihre Aktivität in hinsicht auf die Gas/Plasma abgabe oder?

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nax11  29.01.2019, 17:23
@Frage667

Unregelmäßig und in Zyklen von etwa 11 Jahren wird's noch etwas heftiger

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Frage667 
Fragesteller
 29.01.2019, 19:57
@nax11

Also gibt es dann auch mehr Polarlichter? Aber sie steigert ihre Intensität nicht oder? Also, dass sie noch heller scheint, sie steigert nur ihre Aktivität in der Plasma Gas abgabe richtig?

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nax11  30.01.2019, 00:23
@Frage667

Stimmt beides. Die Plasmaeruptionen erklärt man sich als magnetische Entladungen.

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Frage667 
Fragesteller
 30.01.2019, 07:18
@nax11

Aber ihre Leistung bleibt gleich also von der Heligkeit, Wärmestrahlung oder wird das auch mehr?

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nax11  30.01.2019, 07:45
@Frage667

Die Strahlungsleistung schwankt geringfügig, ist über längere Zeit aber fast konstant. Über extrem lange Zeiträume (Mio.Jahre) wird die Sonne aber heißer.

Im Detail ist das hier recht gut erklärt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne

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was würden wir mit dieser ganzen Energie überhaupt machen

Momentan, nicht viel, da wir gar nicht soviel Bedarf haben. - Aber eine Zivilisation die eine Dyson-Sphere gebaut hat, müsste eine Typ II Zivilisation (gemäss Kardaschow-Skala) sein (fähig die gesamte Energie ihres Zentralgestirns zu nutzen).

Wir dagegen sind noch nichtmal eine Typ I Zivilisation (fähig die gesamte Energie ihres Heimatplaneten zu nutzen).

Sollten wir aber tatsächlich eines Tages eine Typ I Zivilisation werden, wäre es naheliegend, dass wir irgendwann mehr Energie benötigen als dass die Erde überhaupt hergeben kann, bzw. auf der Erde gewonnen werden kann.

'türlich leben wir schön längst inner Dyson-Sphäre - die ganzen Sterne, Galaxien und sonstiger Schmodder sind nur beim Bau als Graffiti auf sie drauf geschmiert worden - oder sind wir doch in der Matrix?!? ;)))


cg1967  27.01.2019, 20:54

Egal, solange Evelyn dabei ist. 😂

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