Wieso streben so viele nach Erfolg?

7 Antworten

Von Experten DianaValesko und Angel1112 bestätigt

Dahinter steckt eine Trennung von den Gefühlen. Damit mangelt es auch an Selbstwertgefühl und die Folge davon ist Narzissmus.

Narzissmus gibt es nur beim Menschen, nicht bei anderen Tieren. Jedes andere Tier fühlt, dass sein Leben etwas wert ist, es braucht dafür keine Begründung. Nur Menschen haben die Vorstellung, dass Rationalität über den Gefühlen steht und sie deshalb überflüssig macht.

Ein Narzisst befindet sich im ständigen Kampf um sein Selbstwertgefühl und sucht im Außen, was ihm im Inneren fehlt. Als Ersatz für das Glücklichsein wählt ein Narzisst den Erfolg als Ziel. Der Erfolg und die damit erhoffte Anerkennung soll ihm seinen Wert beweisen, den er nicht fühlen kann.

Als Weg zum Erfolg wird wiederum Selbstbeherrschung und Willensstärke propagiert, also noch mehr Entfremdung vom inneren Kind und den Gefühlen. „Erfolg ist kein Glück“ ist ein Spruch aus solcher Propaganda, dahinter steht aber leider nicht die gleichlautende Einsicht, dass Erfolg nicht zum Glück führt.

Glück wird darin im Sinne von Glückhaben verstanden, Glücklichsein kennt er höchstens als kurzen Moment beim Erreichen eines Ziels. Es könnte ein echtes Glücksgefühl dabei sein, aber das innere Kind freut sich dann wohl weniger über den Erfolg als über die Verschnaufpause, bevor das nächste Ziel angestrebt wird.


Angel1112  16.05.2024, 14:03

👍👍👍

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amormutuus  16.05.2024, 16:05
Ein Narzisst befindet sich im ständigen Kampf um sein Selbstwertgefühl und sucht im Außen, was ihm im Inneren fehlt.

Das ist es!

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SerenSaethu  16.05.2024, 19:21

Machtnix, das ist eine 5-Sterne-Antwort. Hervorragend! Einfühlsam, fair und vorurteilsfrei = klasse, Machtnix. Klasse. 🖐😉👍🍀

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Was heißt denn ,,Viele"?

Von den Hauptschülern machen bestimmt 80% nur eine Ausbildung. Nur die wenigsten trauen sich den langen Weg des Studiums.

Von den Realschülern ist es vielleicht nur die Hälfte, die akademischen Erfolg anstrebt.

Während des Abiturs werden nochmal ca. 30% ausgesiebt.

Im Studium merken weitere ca. 30%, dass ihnen das Studieren nicht gefällt und 20% schaffen das Studium leider nicht.

Zu Beginn der 00er gab es hier in Deutschland ca. 700.000 neugeborene pro Jahr. Aktuell machen ca. 250.000 pro Jahr ihren Bachelor. Das sind, wenn wir plakativ 3 Jahrgänge zusammenrechnen, "nur" noch 11%. Von diesen 2,1 Millionen Kindern machen nur 6% (145.000) ihren Master.

Das Deutsche System fördert ganz sicher nicht Erfolg und wie viele eines Jahrganges werden in ihrem Leben selbstständig und erfolgreich? Diese Zahl liegt vermutlich auch unter 10%, wenn nicht sogar unter 5% pro Jahrgang.

Keine Ahnung, wo du Erfolg siehst. Ich sehe Verarmung in diesem Land.

Erfolg kann Verschiedenes bedeuten. Es muß sich nicht immer alles um Geld drehen. Erfolgreich ist, wer sich (gute) Ziele setzt und diese auch erreicht.

Erfolgreich sein ist nicht nur wichtig für das Selbstbewusstsein, sondern auch für die eigene Identität. Wer möchte sich schon gerne als Looser definieren?

Anstatt das wahre Lebensglück zu finden..

Die müden Glücksritter gingen ja mal davon aus, ihr Glück durch bzw. im Erfolg zu finden.
Sie wussten es nicht besser.

Es irrt der Mensch, solange er strebt.
Goethe

Jeder so wie er mag. Macht dich das neidisch, weil du keinen Erfolg hast, und sollen dann bitte alle anderen auch gefälligst erfolglos bleiben? Ist es genau das?

Lass doch jeden tun was er will. Ich finde mich auch ziemlich gut dabei, dieses Jahr wohl 100.000 brutto. Kann nicht klagen.

Wenn du mit weniger leben willst, ist doch OK, aber lass doch die anderen machen was sie wollen.