Alice im Wunderland. War es jetzt ein Traum oder Realität?

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Ich habe gerade noch mal ins Original-Buch geschaut, da heißt es am Ende:

"So saß sie mit geschlossenen Augen da und glaubte sich schon im Wunderland, doch sie wußte, sie brauchte nur die Augen zu öffnen, und alles wäre abermals trübe Wirklichkeit - das Gras wurde nur vom Wind bewegt, und im Teich plätscherte das Schilfrohr - das Klirren der Teetassen würde zum Bimmeln von Schafschellen werden, und der Königin Gekeife waren die Signale des Hütejungen - und das Niesen des Babys, das Schreien des Greifen und all' die anderen merkwürdigen Geräusche würden sich unweigerlich (sie wußte es ganz sicher) in die konfuse Geräuschkulisse eines betriebsamen Bauernhofes verwandeln - und das ferne Muhen der Kühe würde die Stelle der Schluchzer der Falschen Suppenschildkröte einnehmen."

Das ganze Abenteuer findet also in Alice's Traum statt, sie hat die Wiese / den Garten nie verlassen. - Laut einer Beschreibung des Films, die ich gerade gelesen habe, müsste sie, nachdem sie im Traum ihr eigenes Selbst noch schlafend gesehen hat, dann tatsächlich erwachen, es kann aber sein, dass der Film etwas zu früh geendet hat. Im Buch erwacht sie auf jeden Fall (und hofft, dass sie sich ihre Phantasie auch als Erwachsene noch erhalten wird).

Alice ist ja bekannt dafür, daß sie eine sehr große Phantasie hat und sich in das Wunderland hineinträumt. Es gibt nun viele Versionen von diesem Film. Ich glaube, in der damaligen Zeichentrickverfilmung war es so, daß sie unter einem Baum geschlafen hat und das geträumt hat und aufgewacht ist, als sie vor der Herz-Königen geflohen ist, die sie Köpfen wollte. Dann gab es mal eine Serie. Da war war es auch immer eine Traumwelt, in der Alice lebte. Die haben sogar irgendwann das "runterfallen" übersprungen und sie hat sich einfach reingeträumt. In den Realverfilmungen war es auch klar eine Traumwelt von Alice.

Ich denke mal, es soll schon eine Traum- oder Phantasiewelt von Alice sein, aber die für Alice eine sehr reale Gestalt annimmt.

Im film mit den realen Menschen war es Realität.

Alice im Wunderland ist ein Märchen, das Lewis Carroll für ein kleines Mädchen aus seinem Bekanntenkreis geschrieben hat. Dass die Motive so kunterbunt durcheinander gehen, kommt daher, dass Lewis Carroll durchaus Traummotive, Gegensätzlichkeiten und surreale Motive verwendet hat. Er war der Ansicht, dass die Fantasie von Kindern noch unverdorben durch die Anforderungen der "Realität" ist und deshalb auf diese Weise besonders ansprechbar.