Chinesisch oder Französisch lernen?
Hallo!
Ich beginne jetzt mein zweites Studienjahr (BWL) und bin hin und her gerissen zwischen den zwei sprachen. Ich möchte mir hier einmal verschiedene unparteiische Meinungen einholen.
Zunächst einmal, ich habe in der Schule viele Jahre Französisch gelernt und bin auf b2, allerdings aus der Übung und nicht fähig ein gutes natürliches Gespräch zu führen. Ich müsste mein Französisch vertiefen, es würde wohl ein Jahr dauern bis ich wirklich gut auf französisch reden kann.
chinesisch habe ich letztes Jahr angefangen, bin jetzt auf a1. Es macht mir sehr Spaß aber wird wohl Jahre dauern bis ich überhaupt auf demselben Niveau bin.
es gibt viele Argumente für beide Sprachen.
Zum einen schätze ich die französische Kultur, ich würde gerne problemlos Bücher und Theater genießen können, Unterhaltungen führen, etc. Könnte mir unter Umständen auch vorstellen dort zu leben. Plus die Sprache zu beherrschen scheint greifbar nahe.
Chinesisch habe ich angefangen aus einer unüberlegten Laune heraus, das exotische hat mich angesprochen. Konnte es schon paar mal anwenden im Urlaub in Amerika (in Touristenshops und Massag-salon) und das Erfolgserlebnis war enorm (niemand erwartet, dass eine junge europäische Studentin chinesisch spricht). Kann mir aber schwer vorstellen, in China einmal längerfristig zu leben (ich war nie dort, aber was ich so mitbekomme ist das Lebensniveau dort niedrig, laut schmutzig alles wird kontrolliert etc.) Evtl aber ein Auslandssemester. Es spricht aber dafür, dass kaum jemand die Sprache spricht, und ich somit herausstechen könnte bei späteren bewerbungen (Wirtschaftssektor, evtl consulting), wohingegen Französisch eher Standard ist (zumindest in der Schweiz, wo ich lebe).
Was meint ihr?
Danke schonmal für die Meinungen!!
7 Antworten
Französisch ist in der Schweiz eine der wichtigsten Nationalsprachen. Deshalb ist es sinnvoll, das Französisch zu vervollkommnen, um im eigenen Land zurechtzukommen.
Spreche aus Erfahrung, bin mit einer "Welschen" verheiratet.
Chinesische hat allerdings ungeheure Aussichten. Denn es ist. anzunehmen dass China die USA in nächster Zeit als Weltmacht ablöst.
Alle beide, freilich.
"snapchat"
Beide Sprachen als Wirtschaftssprachen sind sehr wichtig, wenn man sie richtig beherrscht.
Zur Info:
für Europa
https://www.connexion-emploi.com/de/deutsch-franzoesische-stellenangebote
Letztlich solltest du dir überlegen, wofür du die Sprache lernst.
Soll es primär aus privatem Interesse sein (Urlaub, Theater,...) oder beruflich?
Falls beruflich, wie schätzt du die Chancen ein und mit welchen Zeit Horizont, um ein Leven zu erreichen das dir nützt. Ja, Chinesisch ist außergewöhnlicher, aber wird es gut genug es für beruflichen Kontext z.B. Verhandlungen nutzen zu können? Zudem musst du beruflich in eine Richtung gehen, wo es wirklich nutzt, Consulting kann ja auch alles und nichts sein... Überlege dir zudem, ob dein aktueller Wohnort auch langfristig für dich interessant ist. Ja, Pläne können sich immer noch ändern, aber eine grobe Richtung behält man ja oft bei.
Jetzt musst du nur noch für dich entscheiden, wie du beruflich und privat gewichten willst für deine Entscheidung.
Kleiner Tipp: Ich wähle oft eine der Entscheidungen. Dan gucke ich, wie glücklich ich damit bin und warum ich ggf. unglücklich bin. Ändere ggf. meine Meinung und gucke, wie es nun aussieht. So merke ich am besten, welche der Varianten ich innerlich bereits favorisiere.
Chinesisch wird in der Berufswelt in vielen Bereichen wichtiger. Ich weiß von aktuellen Beispielen bei denen deutsche Bekannte enorme Probleme haben mit chinesischen Geschäftspartnern, die fast kein Englisch sprechen und deren Dokumentationen auch nicht übersetzt sind. In der ganzen chinesischen Arbeitsgruppe spricht einer leidlich gebrochen Englisch, konstruktives Arbeiten ist so kaum möglich. Allerdings ist die Frage wie sich das entwickelt. Werden Chinesen besser Englisch lernen? Werden Kinder aus Auswandererfamilien eher eingestellt? Grundsätzlich ist es sicher für Dich ein Alleinstellungsmerkmal chinesisch sprechen zu können, das haben nicht viele, allerdings ist der Aufwand dafür natürlich enorm und mit nur rudimentären Kenntnissen kommst Du nicht weit, Du musst schon "verhandlungssicher" sein. Der Aufwand lohnt sich dann, wenn Du wirklich mit der Sprache punkten willst, also wenn Du bereit bist eben schwerpunktmäßig die chinesischen Geschäftspartner zu betreuen. Kannst Du Dir das vorstellen?
Französisch können viele, wenn auch auf sehr unterschiedlichen Niveaus. Viele Abiturienten hatten das zumindest ein paar Jahre lang in der Schule. Es gibt ja auch viele Muttersprachler bzw. Leute die damit zweisprachig aufwachsen. Es ist die Frage, ob Deutsch-Französisch als Kombination wirklich so viel gebraucht wird, mit den französischen Geschäftspartnern wird meistens Englisch gesprochen (auch wenn der Dialekt natürlich der Gewöhnung bedarf, aber das tut unserer ja auch). Ob Nordafrika wirtschaftlich wirklich interessant wird wäre die Frage, aber meines Wissens zeichnet sich das noch nicht so ab.
Ich persönlich würde mich für Chinesisch entscheiden, ins Französische kommst Du von B2 Niveau im Zweifel auch ganz gut wieder rein wenn Du es tatsächlich brauchen solltest.