Eltern und Großeltern die gerade ein kleines Kind/Enkelkind verloren haben?

4 Antworten

Es ist sehr wichtig, dass Leute, die das erleben, sich vernetzen. Noch vor 150 Jahren war es so, dass die allermeisten Eltern diese Erfahrung, ein Kind oder mehrere Kinder zu verlieren, aus eigenem Erleben kannten. Das machte das Erleben nicht weniger schlimm, jedoch waren überall um einen herum Leute, die ehrlich mit oder ohne Worte sagen konnten: Ich kann mitfühlen, wie es dir jetzt geht.

Gott sei Dank erleben das heute viel weniger Menschen. Aber das macht die, die es doch erleben, einsamer mit der Erfahrung.

Eine gute Adresse ist sicher der Bundesverband verwaiste Eltern und trauernde Geschwister www.veid.de

Als Bekannte/Nachbarn da sein und nicht zu viele Worte machen, mit den Leuten gemeinsam ihr Schweigen aushalten, sie mal in den Arm nehmen, vielleicht fragen, ob man was im Haushalt oder sonst etwas tun kann.

Spassbremse1 
Fragesteller
 06.05.2024, 10:37

Danke für die gute, mitfühlende Antwort. Ich werde die Familie darauf ansprechen, sobald ich den Eindruck habe, sie sind dazu in der Lage.

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filmfan69  06.05.2024, 10:48
@Spassbremse1

Gern, hab eben noch einen Absatz angefügt, ich weiß nicht, ob du den auch gesehen hattest (beginnt mit „als Bekannte)

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Die Eltern, Großeltern bloß nicht überrumpeln mit euren Gefühlen.

Sie müssen erstmal mit ihren eigenen Gefühlen zurecht kommen.

Man kann sich als Hilfe (wobei auch immer) anbieten und als Gesprächspartner, wenn Bedarf besteht.

Überlege, wie DU dich selber fühlen würdest. Vermutlich hättest du auch lieber deine Ruhe.

Dein Mitgefühl oder Beileid kannst du auch noch in einer Woche aussprechen.

Lieber per Karte, als anrufen oder einfach vorbeikommen.

Spassbremse1 
Fragesteller
 06.05.2024, 10:41

Es geht auch nicht um überrumpeln, so wie das fast alle anderen machen, sondern um wirklich praktische Hilfe. Aber danke.Ich war der Annahme, meine Frage klar formuliert zu haben. Ich erwarte bei gute Frage keine tiefgründig, fundierten psychologischen Tips. Die hatte ich selbst in meinem Studium. Hier erwarte ich praktische Tipps, die das alltägliche erleichtern.

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DeernVomDienst  06.05.2024, 10:55
@Spassbremse1

Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen oder etwas hineininterpretieren, was da nicht steht, okay? 😉 Spaßbremse ?

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Trauer so unterschiedlich ist, wie die Menschen auch.

Du kannst Ihnen evtl. erstmal mit Dingen helfen, die sie definitiv brauchen. Das ist zwar kein Kuchen, aber vielleicht Einkaufen, Essen kochen (am besten irgendwas in Richtung Auflauf oder Eintopf, was sich über ein paar Tage essen lässt - vermutlich ist der Appetit gerade nicht besonders hoch), damit sie sich auf die Planung der Beerdigung konzentrieren können...

Manche wollen aber auch gar keine Hilfe, haben das Gefühl, sie wollen alles schaffen, damit sie wenigstens diesen letzten Dienst noch erweisen können.... die können dann vielleicht erst nach dem Abschluss, nach der Beerdigung überhaupt mit der Verarbeitung anfangen und auch erst dann Hilfe und/oder Trost annehmen.

So blöd es klingt, aber sei "da", ohne dich aufzudrängen. Viele können mit der Trauer anderer nicht umgehen und wenden sich ab. Vielleicht ist es einfach eine Hilfe, wenn du zeigst, dass du wirklich bereit bist, zu stützen, wo sie dich auch tatsächlich brauchen. Und da wirst du nicht umhin kommen, schlichtweg nachzufragen...

Alles Gute für dich und die Familie!!

Hilfreich ist einfach nur da zu sein, eine Umarmung, Anteilnahme, reden über das was passiert ist. Eventuell begleiten zu organisatorischen Terminen. Kuchen zu bringen wäre sehr unangemessen, es ist schließlich niemand krank.