Ist Schulbildung ausschlaggebend für die Intelligenz einer Person?

8 Antworten

Schulbildung hat mit Intelligenz nichts am Hut.

Zum einen weil unser Bildungssystem veraltet ist. Auch heute noch basiert es in der Grundausrichtung auf der Preußischen Zeit. Damals wollte man "Brave Staatsbürger" ausbilden.

Auch wenn man das heute nicht mehr will, ist das System noch das Gleiche.

So sollen Kinder heute in einem "Braven-Staatsbürger-System" zum freien Denken erzogen werden. Geht also nicht.

Dann ist die soziale Vererbung in unserem Land ziemlich hoch, das heißt, Kinder von ehemaligen Hauptschülern sind sehr oft ebenso Haupt-, maximal Realschüler, obwohl sie mehr schaffen könnten.

Kinder von gebildeten Menschen sind ebenfalls oft Gymnasiasten.

Und Intelligenz ist nicht vererbbar, also können Kinder von Ungebildeten nicht "gleich" intelligent sein wie ihre Eltern. Umgekehrt ist das genauso. Kinder von Intellektuellen können nicht mehrheitlich auch alle intelligent sein.

Die Antwort darauf hängt wieder mit unserem System zusammen:

Deutsche geben jährlich 3 Milliarden Euro für Nachhilfe aus. Rate mal wer Nachhife nicht bezahlen kann? Weniger gebildete Leute. Also haben ihre Kinder auch schlechtere Chancen als die Kinder, die zwar weniger intelligent sind, aber von ihren Reichen gebildeten Eltern mit Nachhilfe durch das Abitur gepushed werden.

Ich habe 13 Schuljahre hinter mir, Abitur in der Tasche.

Schon ein halbes Jahr danach wusste ich vieles nicht mehr, was ich in der Schule gelernt hatte. Bin ich in dem halben Jahr dümmer geworden? Bestimmt nicht.

In einem System, in dem man nur für einen Test lernt, danach zum nächsten Thema springt und wieder für einen Test lernt, bleibt nicht viel "Wissen" übrig.

Trotzdem können viele Menschen um die Ecke denken, auch wenn sie sich an den Schulstoff wenig bis gar nicht mehr erinnern.

Ein Hauptschulabschluß hat nichts mit Intelligenz zu tun. Vielleicht konnten oder wollten die Eltern dem Kind keine weitere Schulbildung angedeihen lassen.

Es gibt Kinder, die Spätentwickler sind. Es gibt beispielsweise auch viele Analphabeten, die gar keine Möglichkeit hatten, eine Schule zu besuchen (Entwicklungsländer). Deshalb sind sie aber nicht unintelligenter oder intelligenter als Menschen, die eine Schulausbildung hatten.

Selbst die Analphabeten in Deutschland können intelligent sein. Wenn man etwas nicht richtig oder gar nicht gelernt hat, bedeutet es nicht, unintelligent bzw. dumm zu sein.

Intelligenz ist die "Hardware" eines Menschen, Bildung die "Software". Es ist also gut möglich, dass Menschen mit ziemlich guter "Hardware" mangels Input von "Software" ihre Intelligenz nicht optimal nutzen. Ungefähr so, wie wenn jemand einen Highend-Gaming-PC nur zum Schreiben von Texten und bisserl Surfen im Netz nutzt ;).


FitKleinerDrei 
Fragesteller
 04.02.2018, 11:53

Sehr schöne Veranschaulichung :-) Danke für die Antwort

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Klar kann er das! Gibt auch genug Beispiele dafür.

Jedoch tun sich intelligente Menschen mit der Schule meistens leichter und sind deshalb auch besser ausgebildet.

(Natürlich nur statistisch)


Micromanson  04.02.2018, 12:15

Hab mich verlesen. Klar, hast Recht. Falscher Kommentar.

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