Sind Juden nun ein Volk oder eine Religion?

14 Antworten

Sowohl als auch.

Einen Staat haben sie ja seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Anhaenger des Judentums sind in der ganzen Welt verteilt.

Sogar in Schwarz-Afrika ist dieser Glaube heimisch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Judentum_in_Afrika

Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet das Wort „Jude“ Menschen, die entweder hebräischer Abstammung sind oder sich zum Judaismus bekehrt haben.

Gott machte lange vor unserer Zeitrechnung einen Bund mit den Juden:

„Und nun, wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum aus allen [anderen] Völkern werden, denn die ganze Erde gehört mir.“ (2. Mose 19:5)

Die Juden sollten also Gottes Volk sein, solange sie ihm gehorsam sind. Dieser Bund wurde im 1. Jh. aufgehoben, als die Juden den Sohn Gottes töten ließen:

„Denn ihr alle, die ihr in Christus getauft worden seid, habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder männlich noch weiblich; denn ihr alle seid e i n e r in Gemeinschaft mit Christus Jesus. Überdies, wenn ihr Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same, Erben hinsichtlich einer Verheißung.“ (Gal. 3:27-29)

Gemäß dem Standpunkt Gottes entscheidet somit nicht mehr die natürliche Nachkommenschaft über die Zugehörigkeit zum Samen Abrahams.

Judentum ist ausschließlich eine Religion. Daß Juden zugleich ein Volk sind, könnte man allenfalls dann annehmen, wenn es einen "jüdischen Staat" gäbe, also einen Staat, in dem es fast nur Juden gibt und der eine Priester-Regierung hat.

Im Judentum war die Prägung durch die mosaische Religion und die Verquickung von Glaubensgemeinschaft und "Volk" historisch schon über Jahrhunderte weg viel stärker als bei anderen Religionen. Dies erkennt man auch schon, wenn man z.B. das Alte Testament der (auch christlichen) Bibel liest.

Juden definierten sich selber schon als ein Volk mit einem "eigenen" Gott und wurden aber auch von den anderen Menschen in den Ländern, in die sie im Lauf der letzten zwei Jahrtausende einwanderten, in eine solche Ecke gedrängt. Deshalb ist es auch heute (nach den unfassbaren an Juden verübten Greueln) und in einer (angeblich) "neuen" Zeit, schwierig, klare Linien zwischen einem "Volk" und einer "Religion" des Judentums zu ziehen. Für viele heute lebende Menschen mit einem solchen Hintergrund ist das verständlicherweise nur schwer zu ertragen.

Es kommt darauf an was man unter Juden versteht, meint man das Judentum, dann handelt es sich klar um eine Religion die von jedem menschen unabhängig seiner Herkunft angenommen werden kann. Wer allerdings von einer bereits Jüdischen Mutter geboren wurde, ist automatisch ein Jude. Zu dem gab es in der Antike das Volk Juddä, ein semitisches Volk in welchem das Judentum stark verbreitet war, sie nannten sich ebenfalls Juden. Dieses Volk entspräche dem heutigen Israel, im welchem heutzutage das Judentum ebenfalls von der Mehrheit der Bevölkerung vertreten wird. Man kann allerdings nicht sagen, dass ein Israeli automatisch ein Jude ist.