Sind Videotheken teilweise selber Schuld am Untergang?

6 Antworten

Ich behaute mal NEIN, den der Untergang war unausweichlich, vielleicht hätten einige Videotheken etwas länger überlebt aber auf Dauer NEIN.

Und welche Lücken bzw. Nischen hätten die besetzen sollen.

Merchandise bei Filmen und Videospielen? Eher nicht denn wie viele Leute kaufen den Kram, hauptsächlich Sammler bzw. Nerds. Aber die müssen einen Laden davon unterhalten können und dafür ist das Klientel und der zu erwartende Umsatz einfach zu klein.

Oder

Mehr auf die Technik (Heimkino) setzen? Dafür benötigt man etwas mehr Fachwissen ist also auch nicht ganz so einfach umzusatteln und wer billig möchte vergleicht die Preise heutzutage sowieso im Internet, sodass ein kleiner Händler kaum Chancen hat. Zudem haben auch Flächenmärkte wie Media Markt; Saturn und Co. gerade mit der Online Konkurrenz zu kämpfen, die Märkte werden auch aussterben.

oder

mehr auf Konsolen / Videogaming gehen? ich fürchte auch da wird durch Online Handel und Online Plattformen wie Steam / Epic / PSN und Co. auf kurz oder lang wenig von den jetzigen Geschäften übrig lassen.

Die Zeit des Shoppens in Einkaufmeilen, Innenstädten, Kaufhäusern oder Flächenmärkten ist so gut wie vorbei. Da hat es die Videotheken mit als erstes dahin gerafft, aber andere werden folgen.

Meine Erinnerungen an Videotheken, nun ganz zu Anfang war es noch kein Problem, da durfte ich auch noch mal mit meinem Vater rein, da haben wir uns mal Spiderman (Zeichentrick) und Co. ausleihen lassen. Dann wurde es gesetzlich verboten (wegen den Schmuddelfilmen) das Kinder und Jugendliche mit rein durften. Als Erwachsener habe ich dann die Umstellung VHS / DVD miterlebt, da habe ich dann oft neue Blockbuster ausgeliehen (und kopiert), teilweise hatte die Videothek bis zu 10x einen Film und alle wollten den dann gleichzeitig haben.

In der Schmuddelecke war ich nur 2-3 mal fand ich aber eher langweilig.

Heutzutage würde ich mir einige Videotheken zurück wünschen, gerade bei einigen älteren Filmen war das Angebot manchmal recht interessant. Heutzutage findet man viele alte damals geschätzte Filme nicht mehr weil die nie auf DVD / BD veröffentlicht wurden und auch sonst bei keinem Streaming Anbieter zu finden sind.

Wenn man sich betrachtet wie viele Leute sich innerhalb der Familie oder an Arbeitskollegen und Bekanntenkreise Filme herunter geladen haben, ist nur einer der Schuldige........das Internet. Selbst Videospiele oder Merchandising wäre keine Rettung gewesen. Die Leute kaufen jetzt schon den billigsten Fan-Mist von Wish.

Manchmal überlege ich, ob eine Videothek nicht doch noch gehen würde. Zumindest wenn sie in einem Gebiet das Alleinstellungsmerkmal hätte. Es hatte schon was Besonderes wenn man Samstags durch die Regale lief, die ganzen Covers betrachtete und an der Kasse noch paar saure Schnuller oder so Zeug mit nahm.

Die sind nicht selbst schuld am Untergang, sondern das aufkommen von streamingdiensten und immer geringer werdenden Interesse Filme sich physisch auszuleihen.

Große Ketten hätten vielleicht den Trend zum Streaming erkennen können und versuchen, irgendwie auf ihn zu reagieren.

Allerdings dürfte die Mehrheit der Videotheken viel zu klein gewesen sein, um das technisch und finanziell zu stemmen.

Von daher würde ich sagen, nein, der Großteil der Videotheken war chancenlos gegen den technischen Wandel.

Man hätte es nicht verhindern können.

Ich komme aus einer sehr kleinen Gemeinde. Und selbst in unserem Ort mit nur 3000 Einwohnern gab es mal 4 Videotheken. In unserer Gemeinde gab es insgesamt 7 oder 8. So viel Merch gibt es gar nicht, als das sie alle Überlebt hätten.

Einer hat versucht, DVD‘s, CD‘s, Schallplatten und so zu verkaufen. Hat aber von den Preisen her nicht mit den großen Häusern wie Drogeriemarkt Müller, Karstadt und Kaufhof mithalten können.
Unsere Gemeinde hat zwar 10.000 Einwohner, aber außer Lidl, Aldi, Edeka, Rewe, Rossmann, ein paar Bäcker und Metzger haben wir keine großen Läden.

Mich wundert schon, dass sich bei uns seit mehr als 15 Jahren das Dänische Bettenlager (jetzt Jysk) und seit 5 Jahren der Toom hält.

Wir haben sogar 2 Schuhläden, die aber mittlerweile größtenteils nur noch Kinderschuhe führen, weil sich alles andere nicht rentiert.

Man muss aber dazu sagen, dass 95 % aller Vollzeitbeschäftigten in den größeren Städten in der Umgebung arbeiten.
Und alle Schüler ab der 5. Klasse müssen auch Pendeln in die 3 nächst größeren Städte, die alle so etwa 20 - 25 km entfernt sind.


Christiangt  28.11.2021, 15:30

Toom hält sich, weil man einen großen Teil des Sortiments nicht im Paket versenden kann.

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