Sollte man IMMER das Fenster geschlossen halten, um Schimmel zu vermeiden, wenn es draußen wärmer ist als drinnen oder gibt es auch Ausnahmen?

6 Antworten

Ja natürlich. Ich lüfte immer, außer wenn es heiß ist, wenn es draußen wärmer ist als drinnen, natürlich bei niedriger Luftfeuchtigkeit draußen. Ggf. ein Hygrometer besorgen. Dann kannst Du das Sinken der Luftfeuchtigkeit drinnen sogar objektiv beurteilen, während es aber auch temperaturmäßig wärmer wird

Schlecht nur , wenn es draußen warm ist und relativ hohe Luftfeuchtigkeit- das ist dann geradezu Gift, wenn du das öfters machst. Und das sogar, wenn draußen die relative Luftfeuchtigkeit nur etwas geringer ist, als drinnen.

Was du schreibst, ist den Gehirnen der "Passivhaus"-Erfinder*innen entsprungen. Alles luftdicht vernageln und verkleben, um dann wieder kontrollierte Zwangsbelüftung durch Anbohren der Fensterrahmen und einer stromfressenden, lauten Lüftungsanlage durchzuführen. Durch die integrierte Wärmerückgewinnung wird gewährleistet, dass du irgendwann im eigenen Mief erstinkst. Der Wunschtod aller EnEV-Fans!

Ein halbwegs pfuschfrei gebautes ("Aktiv-")Haus ohne Wärmebrücken sollte allein durch Innenputze an Wänden und Decken, eine Raummindestgröße und die Möglichkeit, jeden Raum zu belüften, dazu in der Lage sein, Wohnfeuchte zu regulieren. Das Dilemma begann mit dem Dämmwahn, als das Isolierglas eingebaut und die Fassaden mit Styropor zugekleistert wurden. Da haben sich die Leute gewundert, dass ihnen plötzlich die Bude wegschimmelt, wenn sie - wie seit Jahren - jede Woche 5 Waschmaschinenladungen im Wohnzimmer aufgehängt haben ...

Abgesehen von solchen Eskapaden sollte es bauphysikalisch nicht möglich sein, ein nach den anerkannten Regeln der Technik erbautes Haus durch falsches Lüften zu zerstören. Wenn es draußen triefend nass ist, wirst du nicht stundenlang lüften, um die Feuchtigkeit reinzulassen. Wenn du warme trockene Luft in deine kalte Bude lässt bei schönem Wetter und es nachts bei Abkühlung von der Decke tropft, dann stimmt was nicht mit deinem Haus oder deiner Wohnung. Solche Probleme sind dann auch allein durch Lüftungsverhalten nicht mehr lösbar. Jede(r) Vermieter(in) schiebt freilich alle Feuchteschäden auf die Bewohnenden, weil es teurer wäre, den Baupfusch zu beseitigen. Aber das hat nichts mit Bauphysik, sondern mit Kostenvermeidung für Vermietende zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es kommt immer auf die Luftfeuchtigkeit an. Ist es draußen feuchter, dann würde ich nicht lüften, eher morgens früh oder abends spät.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sachverständiger für Schimmelpilz im Wohnungsbau

Das habe ich noch nie gehört. Im Sommer ist es draußen in den meisten Fällen wärmer als drinnen. Ich habe mein ganzes Leben lang in verschiedenen Wohnungen stets im Sommer die Fenster geöffnet, man wird ja kirre sonst.


atijaja  29.05.2023, 13:53

Wenn es draußen wärmer als drinnen ist hat dies zur Folge das die Luftfeuchtigkeit bei sinkender Temperatur kondensiert und die Gefahr von Schimmel steigt.

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft

So entsteht Zb. Der Morgentau

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