Wie findest du den Gesetzesentwurf der Bundesregierung, Abtreibungsgegner mit einem Bußgeld zu bestrafen, wenn sie Schwangere vor Beratungsstellen belästigen?

Das Ergebnis basiert auf 81 Abstimmungen

Gut 86%
Schlecht 9%
Neutral 5%

35 Antworten

Gut

Man kann seine Meinung haben, aber man hat seine Gegner nicht zu belästigen.

Jede Frau muss das für sich entscheiden und das frei.

Ich finde unsere Gesetzgebung im großem Großen und ganzen gut. Verfügbare Verhütungsmittel und Aufklärungsunterricht. Gute und neutrale Beratung als Pflicht mit Angeboten als Alternative (Adoption, Mutter-Kind-Heim, finanzielle Hilfen).

Ist die Entscheidung für eine Abtreibung gefallen, dann hat man das zu akzeptieren.

Wir brauchen nicht noch mehr vernachlässigte mishandelte Kinder. Kinder haben auch ein Recht, gewollt zu sein und ein gutes Zuhause zu haben. Mit der Geburt allein ist es nicht getan.

Und es gibt doch schon so viele Kinder auf dieser Welt, denen geholfen werden müßte. Da sollte doch die Prorität liegen und nicht noch mehr Leid zu schaffen.

Und die Mutter, für die hängt ihre ganze Zukunft dran.

Ich habe eine Bekannte, die in ihrer Jugend dachte, schwanger zu sein (ausgebliebene Periode). Damals gab es keine erlaubte Abtreibung und als Minderjährige nach Holland ging auch nicht.

Die Familie des Freundes sehr abweisend. Und ihre Mutter hat ihr immer wieder gesagt, wenn du schwanger wirst, musst du deine Ausbildung abbrechen und gehst in die Fabrik für den Rest deines Lebens .

Sie konnte mit niemanden sprechen und sie wusste genau, wenn sie wirklich schwanger ist, wird sie sich umbringen. Hatte auch alles schon geplant, wie sie an die Tabletten kommt usw.

In solche Nöte sollte keine Frau und kein junges Mädchen gebracht werden.

Zu viele Jahre wurden ungewollt Schwangere bereits drangsaliert. Man hat sie uns Kloster gesperrt, sie mussten hart arbeiten, die Kinder wurden ihnen weggenommen und nach Amerika verkauft oder starben an Vernachlässigung. Irlands Böden sind immer noch voller toter Kinder.

Es ist der Körper der Frau und sie allein darf entscheiden und keiner sie dafür verurteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gut

Niemand hat jemand anderen zu belästigen, warum auch immer.

Die Abtreibungsgegner können gern ihre Meinung haben und in angemeldeten Demos im Rahmen der Gesetzeslage auch gern kundtun, aber schwangere Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wünschen, sollte niemand belästigen, weder fremde Abtreibungsgegner, noch die Familie oder Freunde der Schwangeren.

Jede Frau, die abtreiben möchte, hat ihre Gründe und entscheidet das nicht mal einfach so nebenbei. Es gehören neben fachlichen Beratungen auch viele schlaflose Nächte dazu, dies zu entscheiden und die Gründe müssen allein für die Frau Sinn ergeben, für niemand sonst.

So lange das Kind im Körper der Frau heranreifen muss, ist es die Entscheidung der Frau, wie, wann und warum sie ein Kind will, oder eben nicht.

Gut

Man sollte diese Leute sogar noch härter bestrafen. Sie haben kein Recht andere zu bedrängen und auch zu bedrohen. Es ist schon schrecklich wie es in den USA ist und sowas will ich erst recht nicht hier haben! Das ist Frauenverachten und viele machen da mit.

Eine Frau hat das recht auf ihren Körper und darf nicht in ihrem eigenen Körper als Geisel gehalten werden nur, weil manche behaupten über ihren Körper zu bestimmen. Eine Schwangerschaft ist nicht immer ohne komplikationen und können eine Frau sowohl körperliche als auch psychische Schäden hinterlassen. Da wird dann niemand von denen sagen die arme Frau, denen geht es hauptsächlich um das Baby aber was dann nach der Geburt damit passiert ist denen aber auch egal hauptsache es wurde geboren egal ob es dann in einer Babyklappe landet, direkt zur Adoption freigegeben wurde oder gar ausgesetzt wurde vielleicht gefunden oder leider auch nicht oder leider danach umgebracht wurde.

Denen ist es auch egal warum die Frauen dahingehen sie stecken alle in einen Topf. Eine Frau geht dahin dann = schwanger ergo böse Frau. Das die Frau vielleicht gegen ihren Willen schwanger wurde und die Pille danach nicht wirkte oder nicht rechtzeitig genommen wurde - egal. Dass das ungeborene ggf. die Mutter gefährdet weil sie etwas hat was verhindert das sie eine schwangerschaft und ggf. die Geburt überlebt - egal. Dass das unegborene krank ist und es nicht überlebensfähig ist oder leider bereits im Bauch gestorben ist - ist denen auch egal! Aber in solchen Fällen ist der Eingriff auf jeden Fall nötig und man sollte ihnen nicht den Weg versperren und einschüchtern, es ist sowieso keine leichte entscheidung und teilweise auch traumatisierent, wenn das Kind zb. gewollt war aber es leider nicht überlebensfähig ist/war und es sonst eine Gefahr würde die Frau ist.

Von Experte Udavu bestätigt
Gut

Den genauen Gesetzestext (bzw. was jetzt genau wie umgesetzt werden soll) kenne ich noch nicht. Die Idee dahinter ist aber sehr sinnvoll. Wenn Schwangere vor einem Abbruch sich beraten lassen müssen (was richtig ist), dann aber die Beratungsstellen belagert werden und Betroffene sich deswegen nicht mehr zu ihren Terminen trauen (dazu gibt es einige Berichte), dann ist da einiges im Argen. Wenn man das weiter denkt, sind also diese Belagerungen verantwortlich für einige ungewollte Kinder und damit auch für mutmaßliche Opfer von mangelhaftem Kindeswohl.

Kurzum: Dahinter steckt ein langer und trauriger Rattenschwanz, der nicht sein muss. Und ein Gesetz, welches diese Belagerungen verbietet, ist daher nötig - zum Schutz der Schwangeren und auch der ansonsten ungewollten Kinder.

Eigentlich sollte man schon durch Kopfeinschalten auf die Idee kommen, dass solche Versammlungen vollkommen daneben sind, aber leider leben wir in einer Gesellschaft, in der viele Menschen kopf- und planlos sind.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich gerne mit aktueller Innen- & EU-Politik
Gut

Die haben nichts und Niemanden zu belästigen!

Und wir haben hier auch keine reinen Abtreibungskliniken oder Praxen und ich finde es eine Zumutung, wenn da irgendwelche Typen vor der Klinik oder Praxis rum rennen um mal pauschal alle Frauen die da rein gehen abzuklatschen.

Es steht ja Jedem frei seine Meinung zu Thema Abtreibung zu haben.

Vorgesehen ist nun eine Regelung, wonach ein ungehinderter Zugang zu Beratungsstellen oder Praxen gewährleistet sein muss. Zudem sollen Frauen, die solche Einrichtungen aufsuchen, in Hör- und Sichtweise nicht angesprochen oder bedrängt werden dürfen. Ebenfalls geschützt werden soll das Personal von Beratungsstellen und Praxen: Auch hier könnte bei Belästigungen künftig ein Bußgeld drohen.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100328844/beschluss-von-kabinett-schaerfte-strafen-fuer-abtreibungsgegner-beschlossen.html

Nur was erdreisten sich denn solche Leute (vermeintlich) Schwangere anzugehen?

Eine Abtreibung bleibt in Deutschland nun mal unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Und das ist auch gut so! Solche amerikanischen Verhältnisse wo militante Abtreibungsgegner tätlich gegen Ärzte, Schwester und Patientinnen sind, braucht hier Niemand! Und was genau geht es sie denn auch an, wenn sie selbst nicht betroffen sind?

Möchten sie wieder den Weg frei machen für Engelmacher? Oder sollen die betroffenen Frauen ins Ausland fahren? In Holland sind die Fristen auch noch länger als hier. Somit wäre das "Problem" nur verschoben, aber nicht gelöst in deren Sinne.

Die Abtreibungsgegner sollen sich um ihren Kram kümmern und sich nicht in die persönliche Entscheidung einer anderen Frau einmischen.

Es gibt eine Beratungspflicht und das ist auch gut so. Aber muss Frau sich von solchen Moralaposteln noch blöd anmachen lassen? Ich glaube mal nicht!