Wir bauen Haus und ich will mich trennen...
Hallo, ich brauche dringend einen Rat und ich möchte bitte nicht, dass böse Kommentare kommen. Ich bin wirklich am Verzweifeln und weiß mir selbst nicht mehr zu helfen. Ich bin verheiratet und habe mit meinem Ehemann 2 kleine Kinder. Vor etwa einem Jahr haben wir angefangen ein Haus zu bauen, welches nun fast fertig ist und wir in wenigen Wochen beziehen wollen. Zudem muss ich sagen, wir haben das Haus auf dem Grundstück meiner Eltern gebaut, welches geteilt wurde und auf mich überschrieben ist. Also ist es jetzt meins und er steht nicht mit im Grundbuch. Der Kredit läuft jedoch auf uns beide. Nun ist es aber so, dass ich mich schon sehr lange unwohl fühle und ich eigentlich gar nicht mehr mit ihm da einziehen möchte. Wir streiten viel, er versteht meine Probleme nicht, hört mir nie zu. Wenn ich versuche mit ihm zu reden und ihm zu sagen, dass ich unglücklich bin, sagt er was ich für ein Problem habe und dass doch alles ok ist. Er nöllt viel, ist unzufrieden mit vielen Dingen und macht mich einfach traurig mit seinem abwertenden Verhalten mir gegenüber. Ich habe die letzten Monate sehr gekämpft für meine Ehe, habe ihm immer alles abgenommen, er lässt mich aber immer mehr allein mit den Kindern und kümmert sich wenig. Ich bin ausgelaugt und er glaubt es mir nicht. Ich war vor kurzem bei einer Beratungsstelle. Aber irgendwie konnten die mir auch nicht helfen. Eigentlich würde ich gern von vorn anfangen aber ohne ihn, da ich denke er und ich schaffen das einfach nicht und mit dem Haus wird es dann noch schlimmer. Was soll ich tun? Ich will in dieses Haus nicht einziehen, aber wir haben Kinder und uns so viel aufgebaut….aber was nützt mir all das wenn ich unglücklich bin?! War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation und kann mir vielleicht einen Rat geben? Komme mir sehr allein vor und weiß nicht mehr weiter…DANKE.
20 Antworten
wenn ihr euch halbwegs friedlich trennen könnt, könnt ihr das haus vermieten, bis es abgezahlt ist oder so, und dann eine einigung suchen.
aber rede doch mal über deine gefühle, dass du dich respektlos behandelt fühlst, etc. lese vllt was über deeskalienrende kommunikation. unterstelle nichts, beschreibe nur wie du dich dabei fühlst. vielleicht hat er ja auch was zu sagen.
lg
Ich schätzte ihr seid schon länger zusammen (2 Kinder , Haus usw... ) Du solltest meiner Meinung nach auch eine Paartheraphie machen , trennen würde ich mich nicht sofort , die Theraphie bist du ihm einfach schuldig nach so vielen Jahren ( denk doch mal an die gute Zeiten )
Wie ist es denn ausgegangen? Hadt Du dein Glück gefunden??
Gott sei dank war ich noch nicht in einer solchen Situation. Vielleicht wäre es gur, du würdest mal bei der Telefonseelsorge anrufen. Meine Schwägerin war in einer Ehekrise ( mein Schwager hat das auch nicht so gesehen ) mal zu einem Psychologen. Sie waren zu diesem Zeitpunkt ca. 25-30 Jahre verheiratet. Ich weiß nicht , ob die Ehe seither besser ist, aber meiner Schwägerin geht es viel besser. Manchmal nützt es schon was mit jemand außenstehendem zu reden
- Liebe Fragestellerin, Deine Situation ist ganz besonders übel -- nicht nur, dass normale Beziehungsprobleme mit Trennungsgedanken schon schwierig genug wären, sondern dann auch noch zwei kleine Kinder und mitten in der Bauphase. Das ist schon drastisch.
- Gerade deswegen finde ich aber auch, dass man berücksichtigen sollte, dass Ihr beide im Stress seid, beide irgendwie in einer Ausnahmesituation und mannigfach belastet. Ich schätze, es ist keine gute Situation, um dermaßen weitreichende Entscheidungen zu treffen. Weitaus günstiger wäre es schon, erst einmal dort einzuziehen, gemeinsame Erfolge und Erlebnisse zu genießen und zu schauen, ob der Stress nicht einige Monate später von Euch abfällt und sich wieder positiven Seiten in der Beziehung ergeben.
- Ganz persönlich finde ich immer, dass gemeinsame kleine Kinder sehr, sehr viele Opfer wert sind und Eltern sich dann vielleicht auch mal zurücknehmen müssen und das Wohl ihrer Kinder in den Mittelpunkt stellen müssen. Das bedeutet nicht, dass man sich aufgeben soll, aber doch, dass man seine Entscheidung für eine Familie auch verantworten muss und dieser Verantwortung entsprechen muss. Dazu gehört auch, wirklich alles zu tun, um die Familie zu erhalten.
- Es gibt viele drastische Probleme in Beziehungen wie Fremdgehen, häusliche Gewalt, totale Entfremdung. Ihr dagegen habt eigentlich das ganz normale Basisproblem, das viele Pärchen mit Euch teilen. "Er versteht mich nicht", "Wir können darüber nicht reden", "Er sagt, es ist doch alles OK". Das sind ganz normale Allerweltsprobleme. Sie sind lösbar. Sie sind oft durch Stress und Belastung verursacht. Du bist ausgelaugt. OK, das kann passieren. Er kann daran eine Mitschuld tragen, aber er ist nicht der Alleinverantwortliche dafür.
- Insgesamt sehe ich recht gute Chancen, dass nach dem Einzug und nach einiger Ruhe, die dann reinkommt und Stress nimmt, wieder Kommunikation und Veränderung zum Guten möglich sind. Unternehmt mal wieder was erfreuliches zusammen, macht einen Tanzkurs, macht Ausflüge mit den Kindern, erlebt was zusammen, seid ein Pärchen. Das kann wieder werden und ist den Versuch auf jeden Fall wert.
- Bezüglich Deiner Anmerkungen zu Grundbuch und Kredit muss ich sagen, dass ich da als Mann Angst bekommen würde. Und so wie du das aufzählst, hast Du Gedanken, die weit von der anständigen Lösung entfernt sein könnten... sorry, das so zu sagen. Überlege Dir gut, welche Lösung anständig, angemessen und richtig wäre. Er hätte sich auf diese Situation niemals einlassen dürfen, doch er muss Dir vertrauen können. Vielleicht ist es auch deshalb seltsam drauf, weil sich das alles irgendwie falsch für ihn entwickelt hat.