Wozu sind Gorillas so stark und mächtig?

10 Antworten

Gorillas so wie sie heute sind sind das Ergebnis einer Evolution zu großen starken

  • Familienverteidigern
  • Revierkämpfern
  • Sellerieverdauern

Der Unterschied zu @lucius Gegenargument des Weißbüschelaffen ist schlicht, dass diese nährstoffreichere Nahrung nutzen, insgesamt kleiner bleiben können...

Gorillas nutzen mehr "Massennahrung" wie Selleriestengel und sowas, brauchen dafür einen großen Verdauungstrakt, was logischerweise bei allen (Männchen und Weibchen) mehr Körpergröße bedingt...

...und von diesem Wert aus haben sich eben große starke Silberrücken entwickelt...

Gorillas sind sehr groß, weil sie von allen Menschenaffenarten den größten Pflanzenanteil an ihrer Ernährung besitzen, insbesondere an grünen Pflanzenteilen. Diese enthalten weniger Energie als z. B. eine süße Frucht oder ein Stück Fleisch und sind noch dazu schwer verdaulich. Entsprechend viel Nahrung muss ein Gorilla täglich zu sich nehmen, er braucht also ein Verdauungssystem, das erstens groß genug für große Nahrungsmengen ist und zweitens effizient genug, um die Nahrung optimal verdauen zu können.

Hinzu kommt ein auffälliger Geschlechtsdimorphismus in der Körpergröße zwischen Männchen und Weibchen. Männchen werden deutlich größer und schwerer als Weibchen. Das hängt mit dem Sozial- und dem Paarungssystem zusammen, in dem Gorillas leben. Gorillas leben in polygynen Gruppen, d. h. in Harems. Eine Gruppe besteht aus mehreren Weibchen mit ihren Jungen sowie einigen rangniederen Männchen un dem dominanten Männchen, dem Silverrücken. Der Silberrücken besitzt das Paarungsvorrecht über all "seine" Weibchen, die Männchen seiner eigenen Gruppe braucht er nicht zu fürchten (meist sind es sowieso seine Söhne). Er muss aber seine Gruppe gegen andere Männchen aus fremden Gruppen verteidigen. Oft geschieht es z. B., dass der Silberrücken einer anderen Gruppe versucht, eines oder mehrere Weibchen zu entführen und in seine eigene Gruppe zu integrieren. Manchmal werden auch fremde Junge angegriffen und getötet. Auch hier ist es Aufgabe des dominanten Männchens, die Gruppe und die Jungen zu schützen.

Bei Schimpansen, die in grmischtgeschlechtlichen Vielmännchen-Vielweibchen-Gruppen leben, ist der Geschlechtsdimorphismus nicht so deutlich ausgeprägt. Weil hier polygynandrische Verhältnisse herrschen: die Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen und die Männchen mit mehreren Weibchen. Hier ist die Konkurrenz v. a. zwischen den Männchen einer Gruppe recht groß, v. a. lassen sich Weibchen nicht so einfach "monopolisieren" wie in Gorillagruppen. In Schimpansengruppen herrscht zwischen den Männchen deshalb hohe Spermienkonkurrenz. Verglichen mit Gorillas haben sie deshalb sehr große Hoden. Sie produzieren so mehr Sperma und erhöhen ihre Ausdicht auf eine Vaterschaft. Ein Gorillamännchen, der ja über "seinen" Harem allein verfügt, braucht das nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Ganz einfach, sie müssen sich in der Gruppe behaupten über die Rangfolge und da ist stärker das A und O. Sie müssen aber auch Feinde von außen abwehren und vertreiben können, um die Gruppe zu schützen. Größe und Kraft wirkt auf andere Tiere abschreckend. Ähnlich war das auch bei den frühen Urmenschen. Als der Mensch aber Waffen wie den Speer entdeckte ging die Priorität der Rangfolge mehr und mehr zurück, weil sich durch Waffen auch schwächere Mitglieder behaupten konnten, z.B. bei der Jagd. Jeder war quasi mehr oder weniger gleichwertig.

Wozu sind Gorillas so stark und mächtig?

Stärke ist eine Voraussetzung dafür, friedlich leben zu können.

Es bestehen Unterschiede:

  • zum einen im Zusammenleben innerhalb der Gruppe - das geht nur friedlich, wenn alle intelligent genug sind, individuelle Bestrebungen zugunsten des Allgemeinwohls zurückstellen, oder aber ein starker Anführer regiert und sorgt für Frieden;
  • zum anderen nach außen, wo man wachsam und gegen Bedrohungen gewappnet sein muss. 'Gewappnet', da hört man schon 'Waffen' heraus: zur Verteidigung des friedlichen Miteinanders ist Stärke gefragt: z. B. als Signal an den Feind, sich Angriffe gut zu überlegen, aber auch im Angriffsfall, wo stark zu sein eben besser ist, als Schwäche zu demonstrieren. Wer will schon gern innerhalb der Nahrungskette absteigen?

◇♧◇

Wenn du sagst: 'Gorillas sind ja nur Pflanzenfresser': weißt du denn, welch gewaltige Kraft pflanzliche Nahrung verleiht? Sie ist in jeder Hinsicht tierischer Nahrung weit überlegen.

So gesehen, hat die Natur es genau richtig gemacht, Gorillas mit soviel Kraft auszustatten.

Doch,

Gorillas - die sich in die Arten Westlicher Gorilla (Gorilla gorilla) und Östlicher Gorilla (Gorilla beringei) gliedern - brauchen sehr viel Kraft, da sie sich gegen Raubtiere und andere Eindringlinge verteidigen müssen. Dabei gilt, erwachsene Gorillas haben keine natürlichen Feinde - lediglich die Jungtiere werden manchmal von Leoparden gefressen. Die einzige wirkliche Bedrohung für erwachsene Gorillas stellt aufgrund der rücksichtslosen Lebensraumzerstörung und Jagd der Mensch dar. Außerdem schadet der Mensch Gorillas auch indirekt - durch zoonotische Krankheitserreger - wie Tuberkulose oder Masern.

Beim Westlichen Gorilla kann der Silberrücken bis zu 1,80Meter groß und bis zu 191Kilogramm schwer werden.

Beim Östlichen Gorilla kann der Silberrücken sogar bis zu 1,96Meter groß und bis zu 209Kilogramm schwer werden.

Gorillas leben nur im tropischen Regenwald Zentralafrikas.

Gorillas sind Gruppentiere, wobei ein ausgewachsenes Männchen - der Silberrücken - die Führungsposition übernimmt und mit mehreren Weibchen und deren Jungtieren sowie eventuell auch ein oder mehreren jugendlichen (subadulten) Männchen (Schwarzrücken) zusammenlebt. In seltenen Fällen können auch zwei oder drei Silberrücken in einer Gruppe leben, wobei sich nur der dominante Silberrücken mit den Weibchen fortpflanzen darf. Während die Gruppengröße des Westlichen Gorillas bei zwischen vier und acht Individuen liegt, liegt sie bei Östlichen Gorillas bei zwischen zehn und 20.

Trotz eines hin und wieder beobachteten Fission-Fusion-Modells, wobei sich die Gruppe immer wieder in kleinere Untergruppen aufteilt (Dies ist beispielsweise bei der Nahrungssuche der Fall.) und die kleineren Untergruppen später wieder zusammenkommen, gelten die Gruppen als sehr stabil - stabiler als die der Schimpansen.

Bei den Gorillas verlassen - im Gegensatz zu den meisten anderen Primaten - nicht nur die männlichen, sondern auch die weiblichen Tiere die Gruppe, in der sie geboren wurden, wenn sie erwachsen werden. Das ist auch der Grund, warum die Weibchen einer Gruppe meist nicht miteinander verwandt sind und auch nur sehr selten untereinander interagieren. Außerdem weisen Gorilla gorilla und Gorilla beringei daher keinerlei soziale Organisation um eine aus mehreren nah miteinander verwandter Weibchen gebildete Kerngruppe, wie sie bei anderen Primaten zu finden ist, auf.

Ein junger Silberrücken streift meist erst ein paar Jahre alleine umher und bemüht sich dann, entweder eine eigene Gruppe zu gründen, indem er mehrere Weibchen um sich schart, oder zum Oberhaupt in einer bereits etablierten Gruppe zu werden. Letzteres ist damit verbunden, dass es zum Infantizid kommt. Beim Infantizid tötet das neue Männchen die Jungtiere des alten Männchens, damit die nun wieder empfängnisbereiten Weibchen wieder schwanger werden, sodass das neue Männchen seine eigenen Gene weitergeben kann.

Die jungen Weibchen jedoch schließen sich entweder schnell einer schon bestehenden Gruppe an, oder schließen sich untereinander zusammen, um ein neues Weibchen zu vertreiben.

Während Gorilla beringei ein 400 bis 800Hektar großes Territorium zum Durchstreifen nutzt, beansprucht Gorilla gorilla sogar ein 500 bis 3.200Hektar großes Territorium, das er durchstreift. Da das Revierverhalten bei Gorillas nur wenig entwickelt ist und sich die Reviere benachbarter Gruppen oft überlappen, geht man davon aus, dass jede Gruppe über ein Kernrevier, in dem sich keine andere Gruppe aufhält, verfügt. In aller Regel meiden verschiedene Gruppen den direkten Kontakt miteinander. Allerdings können zwei unterschiedliche Gruppen auch aufeinandertreffen. In diesem Falle schließen sich die beiden Gruppen dann entweder zusammen, oder es kommt zu lautem Gebrüll und Kraftdemonstrationen, sodass sich die beiden verfeindeten Gruppen wieder aus dem Weg gehen. Dabei werden handgreifliche Auseinandersetzungen meist vermieden. Aggression drücken Gorillas entweder durch Grunz- und Knurrlaute, oder geöffneten Mund mit gefletschten Zähnen aus. Will ein Gorilla jemanden einschüchtern, brüllt und bellt er laut, richtet sich auf und läuft auf seinen Hinterbeinen, schlägt sich auf die Brust, rüttelt an Ästen, reißt Pflanzen aus und wirft sie weg und schlägt auf den Boden!

Viele Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium und meinem Geographie-Studium, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gorillas; Aufgerufen am 21.April 2023; https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/gorillas; Aufgerufen am 21.April 2023; https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/westlicher-gorilla; Aufgerufen am 21.April 2023; https://www.zoo-hannover.de/de/artenschutz-bildung/tier-lexikon/westlicher-Flachlandgorilla; Aufgerufen am 21.April 2023; https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/oestlicher-gorilla; Aufgerufen am 21.April 2023; https://www.goruma.de/tiere/saeugetiere/oestlicher-flachlandgorilla; Aufgerufen am 21.April 2023; "DAS GROSSE WELTREICH DER TIERE Das Beste aus Reader's Digest Verlag Das Beste Stuttgart • Zürich • Wien Sonderausgabe für den Verlag Das Beste GmbH, Stuttgart, 1988 C Copyright der deutschsprachigen Originalausgabe Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching C Copyright der englischen Originalausgabe Marshall Edition Ltd., London, England, 1984" sowie "Haack Weltatlas Medienpaket inklusive: • Übungssoftware auf CD-ROM • Arbeitsheft Kartenlesen mit Atlasführerschein Nordrhein-Westfalen Klett 1.Auflage C Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2015. Ernst Klett Verlag Stuttgart • Gotha".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie-, Geowissenschaften- & Geographie-Studium & Hobby