Eure Meinung - Polizei?

ponter  23.07.2023, 11:51

Welches Problem sprichst du hier an?

Hildi507 
Fragesteller
 23.07.2023, 11:53

Euer persönliches. Jeder sieht ein anderes Problem und mich interessiert eures (falls vorhanden)

10 Antworten

Die Polizei hat sich zusehends in den Elfenbeinturm zurückgezogen und die Bürgernähe verloren, zudem hält die sich für etwas Besseres und sieht sich für diverse Dinge nicht mehr zuständig (etwa Ordnung im ruhenden Verkehr), was formal teilweise richtig sein mag, es kommt aber schlecht beim Bürger an.

Ein Beispiel:
Nach einem Schaden mit Unfallflucht rief ich bei der Polizei an - und wurde beschieden, ich solle vorbeikommen, man könne mir aber nicht garantieren, dass man Zeit für mich haben werden. Mal abgesehen von allgemeinem Unverständnis ist das ein Unding, wenn die Lage das nicht hergibt, erwarte ich, dass man mir anbietet, mich anzurufen, wenn man Kapazitäten hat.

Früher fand ich die Institution Polizei sehr sinnvoll. Im Laufe der Jahre hat sich meine Einstellung etwas verändert. Ich hatte in den letzten 8 Jahren 4 Begegnungen mit der Polizei. Einmal wurde meinem Firmenwagen ein Spiegel abgefahren, als ich an einer Straße parkte. Mit der Unfallaufnahme waren die Beamten leider dermaßen überfordert, dass ich Zweifel an der Einsatzbereitschaft hege.

Bei 3 darauffolgenden "allgemeinen Verkehrskontrollen" wurde ich stets von arrogant wirkenden Personen empfangen, so dass von Bürgernähe nichts zu spüren war. Da auch nie Beanstandungen gefunden wurden, konnten sie ihr Pflichtbewusstsein auch nicht in Bußgelder oder Ermahnungen bündeln und ließen ihren Frust in Form von schlechter Laune heraus.

Auch die Vorgehensweise bei Demonstrationen halte ich für falsch. Hier werden die Polizisten allerdings von der Einsatzleitung instrumentalisiert. Demonstranten einzukesseln und an der Fortführung ihrer gesetzlichen Rechte pauschal zu hindern, halte ich nicht für geeignet, Vertrauen in diese Institution aufzubauen.

In erster Linie ist die Aufgabe der Polizei der Schutz der Interessen der Reichen und Mächtigen, nicht der Schwachen und tatsächlich Schutzbedürftigen. Die Polizei hat keine demokratische Struktur und unterliegt keiner äußeren Kontrolle, was Machtmissbrauch und Korpsgeist Vorschub leistet.

Wenn man aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammt, sich nicht politisch engagiert und keinen (vermeintlichen) Migrationshintergrund hat, wird man außerhalb von Verkehrskontrollen kaum Begegnungen mit der Polizei haben und folglich auch keine schlechten Erfahrungen sammeln.

Ist man hingegen arm, im politisch linken Kontext organisiert oder nicht weiß, erlebt man Polizeiarbeit vor allem in Form von Zwang (z.B. bei Räumungen, Schwarzfahren), ungerechtfertigter Überwachung, Eskalation bei Demonstrationen o.Ä. und rassistischen Kontrollen und Schikanen.

Bei echten Notsituationen kann die Polizei hingegen selten helfen. Es gibt zahllose Erfahrungsberichte von Personen, die in einer akuten Bedrohungslage wegen fehlender strafrechtlicher Relevanz ignoriert wurden oder die nach einer Vergewaltigung Schuldumkehr erfahren haben. Ebenso enden Polizeieinsätze bei Ausnahmesituationen mit psychisch Kranken immer wieder mit Gewalt und manchmal Todesfällen, weil Polizisten in erster Linie zur Ausübung von Zwang ausgebildet sind und nicht zur Deeskalation.

Wenn Polizisten Täter sind, verlaufen die Verfahren außer in offensichtlichen Fällen meist im Sande, denn ermittelt wird von anderen Polizisten. In den meisten von Polizeigewalt z.B. bei Großeinsätzen kann wegen der fehlenden Kennzeichnung gar kein Täter ermittelt werden. Kennzeichnungspflichten oder Studien werden natürlich abgelehnt und blockiert.

Menschen gehen sicher aus unterschiedlichen Gründen zur Polizei. Wer sich allerdings aktiv gegen Fehlverhalten seiner Kollegen stellt, wird oft aus dem Dienst gemobbt oder kleingehalten, während diejenigen mit einer Vorliebe für Hierarchien, Macht und Waffen sich wunderbar ins System einfügen und aufsteigen können.

Deren Technologie ist im 19. Jahrhundert hängen geblieben und sie sind in Ballungsräumen grundsätzlich überlastet.

Es braucht zu lang bis ich was von hilfe merke.

Im Zivilrecht, so lange niemand dem anderen den Kopf abreißt, machen die auch nichts.

In drei Fällen würde ich die Note 6 vergeben. Dann hängen die für mich so bei einer 4 oder 5 fest.

Ich finde unsere Polizei uneingeschränkt gut - ich hatte nur gute Erfahrungen mit der Polizei - obwohl zugegebenermaßen wenige - aber selbst als ich als junger Jogger von einer Polizeistreife verdächtigt wurde, Autos auf einem dunklen Parkplatz knacken zu wollen, hat mich das nicht gestört - Sie haben sich entschuldigt und mich weiterjoggen lassen.