Gibt es überhaupt gute Gründe zu heiraten?

6 Antworten

Von Experte SkR1997 bestätigt

Es steht doch jedem frei zu heiraten oder nicht. Genauso steht es jedem frei sich VORHER Gedanken zu machen was im Fall einer Trennung wäre.

Er hat sich in die klassische Rollenverteilung begeben und war solange damit zufrieden bis es zur Trennung kam. Da muss man nun auch nicht rum heulen!

Und bei den Renovierungskosten sagte ich ja bereits, dass Halbe - Halbe gemacht wird.

Und ob er nachehelichen Unterhalt zahlen muss, steht doch noch gar nicht fest. Sie arbeitet doch Teilzeit und es sind ja wohl auch eigene Immobilien vorhanden.

Man heiratet ja in erster Linie wegen Liebe. Eine Garantie für die Ewigkeit gibt es nicht.

Jedem steht es frei einen Ehevertrag zu machen. Gerade wenn das Finanzielle so ungleichmäßig verteilt ist, bietet es sich doch an.

Und hat sie denn 24/7 während der Ehe auf dem Sofa verbracht? Dann darf er sich zu Recht aufregen, hätte sich ja aber schon viel früher trennen können.

Ein guter Grund zum heiraten: das sieht wohl Jeder anders. Steuervorteile, wegen der Kinder, Absicherung durch Witwen-/Witwerrente, den Partner über andere vorherige Partner stellen (man heiratet in der Regel ja nicht jeden Freund / jede Freundin mit der man mal zusammen war), romantische Vorstellung von ewigem Glück, tolle Hochzeitsfeier, Aufenthaltsgenehmigung bekommen, man will die klassische Familie nach außen tragen (wobei ja mittlerweile auch Gleichgeschlechtliche heiraten dürfen), die tiefe Verbundenheit bekräftigen, Religiöse Gründe, einmal im Leben wenigstens das tolle Brautkleid zu tragen usw.

Hat man allerdings Angst davor, dass man am Ende der Ehe den "Bezahle - Mann" geben muss, dann sollte man es lassen. Oder sich diesbezüglich eben absichern, das es nicht so kommt.

Niemand muss Heute mehr heiraten um eine Wohnung zu bekommen oder weil sonst die Nachbarn tuscheln.

Gibt es überhaupt gute Gründe zu heiraten?

Yep.

nachehelicher Unterhalt

Ist eher die Ausnahme. Wenn die geschiedene Frau sich selbst versorgen kann, muss sie das auch tun.

Man wird eventuell sogar noch verarscht (betrogen,…) und muss die Person trotzdem durch finanzieren.

Man kann ja auch reich heiraten.

Sicher, wenn ein Mann eine Frau heiratet, die wenig Geld hat, ist es logisch und nachvollziehbar, dass er dann möglicherweise für die Altersvorsorge der Partnerin sorgt. Daran ist nichts Dummes. Dumm ist jedoch derjenige, der sich nicht informiert und dann überrascht ist.

Ich kann nur sagen, wer sich finanziell nicht weiterentwickeln will und meint, dass Geld ach so unwichtig sei, der sollte das Ganze wie der Teufel das Weihwasser meiden. In einer Beziehung geht es manchmal auch darum, gegenseitige Dinge zu verhandeln. Aus meiner Sicht kann es sehr gut funktionieren, wenn BIDE genug Geld haben um große Projekte miteinander aufbauen. Rein finanziell betrachtet dient die Heirat dazu, Reichtümer rechtlich in der Familie zu sichern und es dann an die nächste Generation weiterzugeben. Man kann sagen, es ist eine rechtliche und finanzielle Absicherung innerhalb der Familie. Das funktioniert jedoch nur optimal, wenn BEIDE genug Geld haben.Es ist dann auch kein Problem, wenn beide einen Ehevertrag unterschreiben. Dann ist Unterhalt auch kein Thema mehr, weil man es in diesem Fall nicht braucht, weil keiner von beiden finanziell vom anderen abhängig ist. In so ein Fall kann im Ehevertrag stehen, dass der Anspruch auf Unterhalt gestrichen ist.

Auch bezüglich einer Scheidung geht es finanziell deutlich entspannter zu, wenn BEIDE genug Geld haben und nicht nur einer. Die Kosten eines Anwalts sind auch weniger dramatisch als für ein Paar, das wenig Geld hat. Wer für seine Rechte kämpfen möchte, braucht Geld. Das ist leider tendenziell so.

Doch abgesehen davon ist Heirat in erster Linie ein rein SPIRITUELLES Ritual, bei dem es darum geht, sich vieles bewusst zu machen. Es geht darum, sich gemeinsam spirituell weiterzuentwickeln und zu erkennen, dass nichts selbstverständlich ist. Es geht um eine viel tiefere Bindung, die über das Materialistische hinausgeht, ohne das Materialistische zu ignorieren, sondern es genauso wichtig zu betrachten und das BEIDE!

Wer sich spirituelle Themen nicht interessiert, dann hat heiraten überhaupt gar keinen Sinn und schon gar nicht irgendwelche Vorteile, weil diese Erkenntnis das Fundament darstellt. In so einem Fall ist es üblich, dass dann am Ende die Ehe in einem Kampf endet, weil das übergeordnete Bewusstsein einfach fehlt. Wer sich mit spirituellen Themen auseinandersetzt, kann mit Schicksalsschlägen besser umgehen, nimmt mehr Verantwortung, handelt lösungsorientierter und ist positiver als einer der diese Themen ignoriert. Vor allem hinterfragt man mehr Dinge, anstatt zu jammern und die Schuld an andere zu schieben. Kurz gesagt, es entstehen kaum Kindergarten Dramen oder lange Rosenkriege und spart sich vor allem weniger Besuche und Kosten bei den Scheidungsanwälten.

Die harte Wahrheit ist , dass die Ehe nie dazu gedacht war, dass es sich einer oder beide für immer bequem machen können. Partnerschaft ist eben genau das, dass beide zusammenarbeiten.

Alles Gute

In einer Ehe wird gemeinsam gewirtschaftet. Das heißt, wenn einer viel Geld verdient und der andere nur einen Nebenjob hat und Haushalt und Familie schmeißt, dann geht der Gesetzgeber davon aus, dass das entstandene Vermögen während der Ehezeit beiden Eheleuten gleichermaßen gehört und ein Ausgleich stattfinden muss.

Die Ehe ist ein Ausdruck von Verbindlichkeit, dass man Verantwortung füreinander übernehmen würde.

Ich als Frau werde sicher nicht ohne Ehe für die gemeinsamen Kinder länger daheim bleiben als der Mann. Denn sonst hat er nach einer Trennung alles und ich nichts.

Ich würde Dir raten, nicht zu heiraten. Am Ende kommst du noch an einen Typen wie Deinen Bekannten, der zwar die Vorteile einer Ehe geineßen will, aber im Falle der Scheidung (für die IMMER, IMMER, IMMER beide Eheleute ein Stück Verantwortung tragen) nicht die Rechtsfolgen der Ehe akzeptieren will. Heiraten, aber im Bedarfsfall keinen Unterhalt zahlen zu wollen, ist wie in einen Fußballverein einzutreten, aber die Abseitsregeln nicht zu akzeptieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 30 Jahren als Scheidungsanwalt tätig