Was füttert ihr euren Pferden und wieviel?

4 Antworten

  1. Heu zur freien Verfügung
  2. Abends zusätzlich Stroh
  3. 2x täglich Gerste + Hafer (gequetscht) je ca. 1 kg

  4. ** Mineralleckstein** + Salzleckstein

  5. 2x die Woche Mash

Hallo,

ich hab ein 7 jährigen Fjord-Wallach. Wir sind oft im Gelände und machen bei Wanderritte oder Streckenritte mit. 

Mein Kleiner bekommt täglich Heu und Kraftfutter. Beim Kraftfutter habe ich leider auch schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. Auf Empfehlung einer Freundin fütter ich jetzt seit mehreren Monaten ItalFiocchi. Die haben eine große Auswahl, sodass ich genau das richtige für mein Pferd gefunden habe. Davon bekommt er jetzt einmal täglich eine Schippe (ca 500g). Da ist alles wichtige an Mineralien drin sodass ich keine weiteren Zusätze brauche. http://www.italfiocchi.de  

Ansonsten gebe ich ihm Möhren, Äpfel oder getrocknetes Brot. Steht er den ganzen Tag auf der Weide, reduziere ich das Heu und die Menge des Kraftfutters. 

Wenn der 1,63 ist, finde ich 7 kg Heu knapp. Denn er hat bestimmt auch 550 bis 600 kg (schonmal gewogen?) und pro 100 kg Pferd rechnet man 1,5 kg Heu. Bei 550 bräuchte er also 5,5 x 1,5 = 8,25 kg

Das Gemisch: Warum ist da Gerste und Mais drin? Mais ist reines Mastfutter. Das geb ich einem alten oder kranken Pferd, wenn ich es nimmer über einen Gullideckel führen darf, weil es sonst durch fällt, wenn sie also ohne etwas ran mästen zu schwach sind, aber so lange es geht, versuche ich, den Hafer zu decken.

Ein paar Äpfel? Täglich? Das halte ich für zu viel, weil die doch auch Zucker haben und ein Pferd nicht mehr Zucker braucht als es durch Heu und Hafer aufnimmt, ein paar Karotten sind ok. Die haben zwar auch Zucker, aber auch wertvolles Vitamin B. Öl lasse ich persönlich weg, so lange es noch umstritten ist, ob es hilft (bisher wurde das vom Allesfresser Mensch auf den Vegetarier Pferd übertragen und ist nicht ausreichend erwiesen).

Salzleckstein lehne ich ab, damit bekommen sie die wichtigen Spurenelemente nicht und wenn sie zu viel davon abnehmen, macht es nur die Äpfel flüssig bis hin zum Durchfall. Und sie nehmen viel zu viel NaCl auf mit den Dingern. Die finde ich jetzt für die Tonne, zumal viele Boxenpferde deswegen zu viel davon aufnehmen, weil es für sie nachts eine Beschäftigungstherapie ist.

Mineralfutter ist keinerlei Geldmacherei. Die Folgen schlechter Mineralisierung sehe ich an allen Ecken und Enden, weil unsere intensiv genutzten Böden einfach nicht mehr das hergeben wie früher, wo bei jedem Acker jedes dritte Jahr ein Brachjahr war. Aber da muss es ein hochwertiges sein. Es gibt auch so billige, die man in Reiterläden und BayWa bzw. entsprechendem bekommt und die taugen meist keinen Schuss Pulver, die sind wirklich rausgeworfenes Geld.

Meine Wallache bekommen:

Jeder 300 Minuten pro Tag, also jede Stunde 12,5 Minuten ungebremst Heu fressen am Ständer. 24 Stunden Zugang zu einer Heuraufe mit Fressbremsnetz. 24 Stunden Zugang zur Weide (im Winter gehen die da von selbst nicht viel raus). Der eine 800 Gramm Hafer (Eigengewicht 604 kg, aber minimale Speckschwarten), der andere 1,3 kg Hafer (Pferdegewicht 594 in trop Trainingszustand, keinerlei Fett). Beide von uns do 2 bis 3 Karotten und 60 Gramm Mineralfutter täglich. Arbeiten tun sie etwa so viel wie Deiner.

Der letzte Satz Deiner Frage macht mich nun richtig stutzig: "Und auch was sie bekommen,wenn sie den ganzen Tag auf der Weide stehen." Heißt das, dass es heute immer noch Pferde gibt, die nicht ganztags raus dürfen? Das sollte doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, die holen sich doch sonst nur biomechanische Schäden ... neben den psychischen. Wenn ich denke, was meine für einen riesen Schritt gesundheitlich gemacht haben, indem ich sie von 9 Stunden täglichem Weidegang auf Aktivstall umgestellt habe. Der Schaden, den die 15 Stunden stehen täglich angerichtet haben, macht mir heute ein schlechtes Gewissen, als hätte ich in den 2,5 Jahre vorher meinem Pferd sein Recht auf Gesundheit verwehrt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Baroque  25.02.2012, 21:47

Ach ja: Die Hafermenge, Mineralfutter etc. ist für einen Tag, also nicht pro Gabe. Unsere holen ihren Hafer am Futterautomaten ab, bekommen also lauter kleine 60-Gramm-Portionen, bis sie ihre Tagesration abgeholt haben.

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Flower9988 
Fragesteller
 27.02.2012, 19:02

Danke (; Also, das Gemisch besteht auch zum größten Teil aus Hafer un Gerste,über den Mais hab ich ehrlichgesagt noch garnicht so genau nachgedacht. Er wird aber auch nicht zu dick... Das Öl: Ich füttere nur Öl weil sein Fell dann immer so einen schönen,gesunden Glanz hat,noch schöner als normal und schadet ihm ja auch nicht,hab ich jedenfalls noch nicht bemerkt... Äpfel: Die Äpfel sind ehr Belohnungsfutter, ok,villeicht hört sich "ein paar" etwas viel an aber damit mein ich halt manchmal nach dem reiten 1-2 und Möhren bekommt er jeden Tag so 3-4 (sind keine gekauften,wir pflanzen die immer im Sommer und füttern die das ganze Jahr.Die sind zeimlich klein gegenüber den gekauften...) Weide: Ohhh...wo lebst du denn??? Ich hatte z.b. mal ein Pflegepferd das ist mal 3-4 x im Jahr auf die Weide gekommen und sonst nie...naja und die in meiner Gegend halten ihre Pferde auch nicht gerade Pferdegerecht...stehen auch meist in der kleinen engen Box.Meine 2 kommen im Sommer natürlich jeden Tag raus.Aber im Herbst und Frühling nicht immer weil die Weide total aufgeweicht ist und ich nicht möchte dass sie im Sommer dann kein Graß mehr haben,weil sie alles kaputtgetrampelt haben...Außerdem stehen meine in einem kleinen Laufstall zusammen.Sie finden ja im Winter auch kein Graß mehr und ich muss mehr füttern als im Sommer. LG Anna

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Baroque  27.02.2012, 22:47
@Flower9988

Ja, ok, wenn die Wiesen schlammig werden, sind die bei uns auch gesperrt, aber die Tierchen bekommen dann ein Paddock mit Drainage, um sich die Füße zu vertreten. Einige Stunden lüften muss aber sein, egal auf welchem Boden. Alles andere schadet dem Bewegungsapparat und den Atemwegen erheblich.

Ich füttere das ganze Jahr gleich, nur im Sommer noch weniger Karotten, weil sie ja Saftfutter haben. Aber das, was sie mehr futtern, bewegen sie sich auch mehr, weil die da deutlich mehr über die Koppel donnern als im Winter, wo sie raus gehen, feststellen, dass man das Gras ausbuddeln müsste und im Aktivstall eine Raufe zugänglich ist, wo man Heu einfach nehmen kann und daher gleich wieder rein gehen. Im Sommer bleiben die über Stunden draußen (im Hochsommer, die ganze Nacht, weil da kleine Bremsenplage ist) und laufen da auch etliche Rennen.

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Mineralfutter ist keine geldmache. In den Böden stecken einfach nicht mehr das drin was sie brauchen.überlebt haben sie es schon aber halt teilweise mit Mangelerscheinungen;)

ist 2 kg Stroh nicht etwas zu viel? Davon können sie Verstopfung bekommen.

meiner bekommt: Heu so viel er will, hin und wieder etwas Stroh , und ansonsten morgens und abends zwei Karotten und eine rote Beete (wechselt je nach Jahres zeit) und dazu Mineralfutter und noch ein Pulver für die Bronchien ( hat ständig Husten ) . Mehr bekommt er nicht. Er ist sehr leichtfuttrig .

bewegt wird er im Sommer jeden Tag zwischen1-4 Stunden und im Winter nur jeden zweiten dritten Tag. Zudem steht er im offenstall

liebe Grüße


Flower9988 
Fragesteller
 25.02.2012, 21:23

Danke erstmal, ich habe schon oft gehört wenn Pferde gutes Heu bekommen,dann brauchen sie kein Mineralfutter..ich weiß es ja nicht. Das mit dem Stroh hab ich jetzt einfach mal so mit hin geschrieben weil er halt jeden Tag frisches Stroh in den Stall bekommt,das ist eigendlich Einstreu aber er frisst halt auch immer was davon und da hab ich einfach mal geschätzt.

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Baroque  25.02.2012, 21:45
@Flower9988

Das Stroh ist in Ordnung. Aber die Sache mit dem guten Heu ... es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, gutes Heu zu geben. Wenn tatsächlich mal schlechtes Heu ins Pferd geriet, kann man ihm mit Erhöhung der Mineralfuttergabe durchaus auch mal helfen, es besser zu verkraften, aber es sollte nicht der Grund sein, ob nun überhaupt welches gegeben wird oder nicht.

Ich sehe die, die kein gutes Mineralfutter haben, immer wieder Mängel mit diesen grauen Flaschen vom Tierarzt oder ähnlichen Präparaten beseitigen. Gibt man ein gutes Mineralfutter ausreichend dosiert, braucht man sowas nicht mehr - ist langfristig günstiger und das Wohlbefinden der Pferde ist wesentlich größer, weil eben dauerhaft ok.

Oft wird einfach mehr Kraftfutter gegeben, wenn das Tier schlapp erscheint, die Tiere werden immer dicker und dabei bräucht es nur ein anständiges Mineralfutter.

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Flower9988 
Fragesteller
 27.02.2012, 18:42
@Sammyx3

Ok,ich habs verstanden.Kann es auch sein dass ein Pferd,das kein Mineralfutter bekommt, langsamer und träger läuft? Ach ja, und welches Mineralfutter könnt ihr empfehlen? Welches ist gut aber nicht so superteuer?

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Sammyx3  04.03.2012, 11:33
@Flower9988

Ja das kann auch passieren. Direkt empfehlen kann ich aber leider keins. Bin selber auch noch am ausprobieren :p

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