Nein. Zum Einen ist es völlig falsch, hier immer nur Russland und Ukraine zu sehen und die Rolle und die Ziele der USA völlig zu ignorieren.
Interventionsverbot (Völkerrecht)
Das
Interventionsverbot ist eines der Grundprinzipien des Völkerrechts. Er verbietet einem Staat die Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates.
Anwendungsfälle
Es ist generell anerkannt, dass kein Staat in einem anderen Staat auf einen
Regimewechsel (
regime change) hinwirken darf. Auch die Destabilisierung durch subversives Verhalten ist untersagt.
Aber seit Ende des zweiten Weltkriegs arbeitet die CIA mit gewissen Elementen in der Ukraine zusammen.
Fifty Years of the CIA Central Intelligence Agency 1998
Cold War Allies: The Origins of CIA's Relationship with Ukrainian Nationalists
https://www.cia.gov/readingroom/docs/STUDIES%20IN%20INTELLIGENCE%20NAZI%20-%20RELATED%20ARTICLES_0015.pdf
Mit Google übersetzt:
Fünfzig Jahre CIA Central Intelligence Agency 1998
Verbündete des Kalten Krieges:
Die Ursprünge der Beziehung der CIA zu ukrainischen Nationalisten
2004 inszenierte die USA die orange Revolution in der Ukraine. Dreimal mußten Wahlen abgehalten werden, bevor die USA mit dem Ergebnis zufrieden waren.
United States involvement in regime change
>>>>> 2004 Ukraine (orange Revolution)
Und das war nicht die einzige durch die USA inszenierte Farbevolution. Wie in den USA selbst mit Stolz berichtet wurde, inszenierten die USA eine ganze Reihe von Farbrevolutionen entlang der Peripherie Russlands.
Aus einer Pressekonferenz in den USA 2015:
"Europe destined for Conflict"
https://www.youtube.com/watch?v=QeLu_yyz3tc
ab Min 21:40, mit Google übersetzt:
Warum sind die Russen in Georgien einmarschiert? Georgien war ihnen eigentlich egal. Es war nicht so, dass Putin Shakashivili hasste. Jeder hasste Shaka Shavili, aber das war es nicht.
Die Vereinigten Staaten hatten in der gesamten russischen Peripherie eine Reihe farbiger Revolutionen inszeniert. Eine davon war die Orange Revolution in der Ukraine.
Und keiner von den Anwesenden war überrascht, das zu hören.
Das Ergebnis der orange Revolution hielt nicht lange vor, denn 2010 wurde wieder Janukovic gewählt, wo er dann sagte:
During his inaugural address, Yanukovych had rejected the clear Western orientation of his predecessor Viktor Yushchenko. Instead, he said Ukraine should become a "bridge" between the East and West. He envisioned Ukraine's future as a "European bloc-free state."
Mit Google übersetzt:
In seiner Antrittsrede hatte Janukowitsch die klare Westorientierung seines Vorgängers Wiktor Juschtschenko zurückgewiesen. Stattdessen sagte er, die Ukraine solle eine „Brücke“ zwischen Ost und West werden. Er stellte sich die Zukunft der Ukraine als einen „europäischen blockfreien Staat“ vor.
Quelle: Spiegel international
Wenn "Farbrevolutionen" nicht das gewünschte Ergebnis bringen, fährt man beim nächsten Mal schwerere Geschütze auf, um eine US-freundliche Regierung zu installieren. Dann werden diese Länder an die USA gebunden und die USA bestimmen dann, mit wem die Länder Handel treiben dürfen und mit wem nicht.
Plan A hatte also nicht geklappt mit der Ukraine, also kam Plan B:
Beteiligung der Vereinigten Staaten an Regierungswechseln im Ausland
>>>>> 2013 Ukraine (Maidan)
Wen hatte die USA denn in der Ukraine in petto, den man für Plan B nutzen konnte?
In Afghanistan fand es die CIA damals gut und nützlich für die USA, die islamische Welt zu radikalaisieren.
https://www.gutefrage.net/frage/hat-amerika-wirklich-den-is-und-taliban-gegruendet#answer-541431961
Und in der Ukraine?
Da hatte man die langjährige Beziehung der CIA zu Ukraine Nazis.
Oder hat das Pentagon "aus Versehen" im US-Congress durchgesetzt, dass Ukraine-Nazis finanzielle Unterstützung bekommen?
Congress Has Removed a Ban on Funding Neo-Nazis From Its Year-End Spending Bill
Under pressure from the Pentagon, Congress has stripped the spending bill of an amendment that prevented funds from falling into the hands of Ukrainian neo-fascist groups.
https://www.gutefrage.net/frage/glaubst-du-dass-die-aussage-von-annalena-baerbock-vor-der-parlamentarischen-versammlung-des-europarats-in-strassburgjanuar-2023-ernst-gemeint-warist#answer-489167968
Putsch in Kiew: Welche Rolle spielen die Faschisten? (Panorama / NDR)
https://www.youtube.com/watch?v=_glE6YWFeX0
Und diese Nazis, vielleicht auch noch andere Gruppen, führten dann Krieg gegen die Menschen, die mit der Putschregierung in Kiew nicht einverstanden waren - 8 Jahre lang, mit Unterstützung Deutschlands, der EU, den USA und Kanada. Und...
US-Generäle verleihen US-Medaillen an ukrainische Soldaten für ihren Kampf an der Ostfront
21 Februar 2015. Der Oberbefehlshaber der US-Army in Europa General Ben Hodges mit seinen Generälen besucht Kiew und zeichnet ukrainische Soldaten für ihre Tapferkeit an der Ostfront mit US-Medaillen.
https://www.youtube.com/watch?v=fSdT1jPDrvQ
Während der 8 Jahre wurden diese "Kämpfer" von den USA bezahlt, "Berater" wurden geschickt, die wurden ausgebildet, Waffen wurden bereits da schon geschickt und alles wurde auch von Deutschland und der EU unterstützt.
Der Kalte Krieg hat niemals aufgehört: Die USA setzen ihre Interventionspolitik unbeirrt fort
Zitat daraus:
Die Doktrin der "Überlegenheit"
Unter ihrem Präsidenten Bill Clinton formulierten die USA in den 90er Jahren, also nach dem Zusammenbruch der UdSSR, einen Zukunftsplan mit dem Namen „Joint Vision 2020“, der die Aufrechterhaltung ihrer militärischen Vorrangstellung vorsah. Gefordert wurde darin eine „Full Spectrum Dominance“, also eine Überlegenheit auf allen Gebieten. Der Plan basierte auf dem Theorem, dass eine militärische Dominanz nur dann erreicht ist, wenn sie sowohl an Land, zu Wasser, in der Luft als auch im Weltraum und im Cyberspace besteht. Formuliert wurde das folgendermaßen: „Aufgrund der globalen Natur unserer Interessen und Verpflichtungen müssen die USA ihre militärische Vormacht in Übersee sowie ihre Fähigkeit, schnell weltweit Macht ausüben zu können, erhalten, um eine Dominanz auf allen Gebieten zu erlangen.“ Dazu dient ein weltumspannendes Stützpunktesystem mit rund 760 Militärbasen in 40 Ländern, die als Logistik-Drehscheiben und als Sprungbretter für Militär-Interventionen dienen.
Die zukünftige Planung der amerikanischen Außenpolitik wurde von Clintons Nationalem Sicherheitsberater Zbigniev Brzezinski in seinem Buch „Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ im Jahre 1997 vorgezeichnet. Die Folgen des Dominanzstrebens der USA in Lateinamerika durch regime-changes und durch Kriege in den islamischen Staaten haben wir in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nur zu deutlich beobachten können. Der Ausgang dieses Strebens in der Ukraine ist noch ungewiss. Nach Brzezinskis Plan sollte die Ukraine bis zum Jahr 2010 NATO-Mitglied werden und dann als „Sprungbrett in den osteuropäischen Raum“ dienen.
Unter ihrem Präsidenten Barak Obama (2008-2016) führten die USA ihre Politik des Weltmachtstrebens weiter. Obama betonte, dass in der Weltwirtschaft Regeln gelten müssten, die von den USA bestimmt werden, und nicht von Russland oder China. Er sagte: „Wir müssen gelegentlich Ländern, die nicht das tun, was wir wollen, den Arm umdrehen!“ (Interview Vox), und er sagte: „Wir müssen Russland isolieren.“
Wie in dem Buch: Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft ganz klar gesagt wird, soll nicht nur die Ukraine, sondern auch Belarus und letztendlich auch Russland unter "US-Schirmherrschaft" kommen. Und wenn man dann hört:
Die Vereinigten Staaten hatten in der gesamten russischen Peripherie eine Reihe farbiger Revolutionen inszeniert. Eine davon war die Orange Revolution in der Ukraine.
Dann kann man sicher sein, dass sich die USA nicht damit zufrieden geben werden, wenn´s dort mit den Farbrevolutionen nicht geklappt hat.
Die Pläne der USA und wie sie vorgehen, um ihre Ziele zu erreichen, sind kein Geheimnis. Manch einer mag das ja gut finden und das ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss.
Aber dass das in den Medien nicht oder fast gar nicht thematisiert wird, ist wieder eine ganz andere Sache. Zu behaupten, Russland hätte völlig unprovoziert und aus blauem Himmel einfach mal so die Ukraine überfallen ist hingegen eine plumpe Lüge. Zum einen werden die Ziele der USA und ihre Vorgehensweise Putin bekannt sein und zum anderen hat Putin sich 8 Jahre lang angeschaut, wie diejenigen in der Ukraine, die sich der US-freundlichen Putschregierung nicht unterwerfen wollten, bombardiert wurden. Egal welcher US-freundliche Präsident in der Ukraine dann an der Macht war, damit wurde weitergemacht und man kann getrost annehmen, dass das auch nicht aufgehört hätte.
Wen unterstützen wir also wirklich, wenn wir Waffen in die Ukraine schicken? Wir unterstützen die USA in ihrem Bestreben, die ganze Welt zu beherrschen. Und ja, ich bin dagegen. Ich wäre für eine souveräne Ukraine als Brücke zwischen Ost und West. Ich wäre dafür, dass alle Länder blockfrei und souverän sind.