Gehört, eure Meinung nach, der Islam zu Deutschland?

Das Ergebnis basiert auf 77 Abstimmungen

Nein 75%
Ja 25%

17 Antworten

Ja

"Gehören" ist eine schwierige Kategorie, denn sie wertet. Der Islam ist in jedem Fall da und ist eine der großen Religionen in Deutschland. Das ist Fakt und lässt sich beim betsen Willen nicht wegdiskutieren.

Allerdings ist der Islam nicht in ähnlicher Weise organisiert wie die christlichen Kirchen oder wie die jüdischen Gemeinden. Und viele Moscheen werden nicht von den hiesigen Gläubigen, sondern aus der Türkei oder aus anderen islamischen Ländern finanziert. Das macht die gesellschaftliche Relevanz zu einer heiklen Frage, zumal sich auch viele islamische Vereine und Gruppen bislang nicht vom islamistischen Terror distanziert haben, sondern im Gegenteil noch Hassprediger bezahlen, die alles andere als gesellschaftliche Verständigung anbieten.

Das ist auch einer der Gründe für ein permanent etwas angespanntes Verhältnis zwischen einem grundsätzlich laizistischen Staat und den Verfechtern einer Scharia.

Die große Mehrzahl der Muslime in Deutschland möchte meiner Einschätzung nach eigentlich nur in Frieden hier leben und ihre Religion ausüben können, während eine lautstarke Minderheit die Religionsfreiheit hierzulande für sich genießt und am liebsten für alle anderen abschaffen würde.

Hier sind Staat und Gesellschaft gefordert, Stellung zu beziehen und dafür zu sorgen, dass unsere Welt weltlich bleibt.

Zu Deutschland gehören die deutschen Muslime. Allerdings sehe ich auch Probleme mit islamischen Organisationen. Die türkischen Muslime werden durch den DITIB vertreten, eine Organisation, die von Erdogan getragen wird. Bei denen werden türkische Aleviten und Muslime aus anderen Ländern praktisch ausgegrenzt. Der Zentralrat der Muslime ist eher für alle Sunniten offen, aber deutlich kleiner.

Nicht an den Werten unseres Grundgesetzes orientierte Vereine wie den IGS (Shiiten) und fundamentalistische Islamvereine kommen dazu.


SIZE7  08.09.2023, 10:41

Das stimmt nicht, ich bin aktiv in einer DITIB Gemeinde und wir sind Kunterbunt besetzt. Es mag sein das sie fremdfinanziert ist, das ist die Kirche und die Synagoge größtenteils auch.

Es mag aber genauso Fälle geben wo es so ist. Man darf aber nicht relativieren ohne Erfahrung zu haben.

1
SIZE7  08.09.2023, 10:43
@SIZE7

Die meisten Gelder fließen aber von der Gemeinde möchte ich hinzufügen. Die Türkei hat gar nicht die Kapazitäten um die Imame in Euro auszuzahlen ~2200 Euro entspricht 66.000 Lira im Monat und soviel bekommen nicht mal Anwälte in der Türkei teilweise.

0
Geraldianer  08.09.2023, 11:22
@SIZE7

Bei uns in der Stadt ist die DITB-Gemeinde sicher sehr liberal eingestellt. Dennoch haben Muslime ohne türkischen Hintergrund dort keine Chance. Es gibt eine offene Gemeinde, die sich um Kontakt mit Christen und Muslimen aus Syrien und Bosnien gekümmert hat, die sind aber unabhängig von DITB.

0
SIZE7  08.09.2023, 11:30
@Geraldianer

Das ist sehr schade und stützt deine Argumentation, nachvollziehbar

0
Nein

Weil keine Religion zu "Deutschland" gehört.

Offiziell gibt es eine Trennung von Religion und Staat. Diese ist selbstverständlich auch auf den Islam anzuwenden.

Auch wenn die Amtseide der Regierungspolitiker mit der Formel "so wahr mir Gott helfe" enden, gibt es diese Trennung dennoch! Daher KANN der Islam nicht zu "Deutschland" gehören.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!
Nein

Er widerspricht in Teilen der christlichen Ethik und Moral. Die 10 Gebote Gottes sind so ziemlich das Beste, was es gibt. Der Islam in der gelebten Praxis verstößt zum Beispiel häufig gegen das 5. Gebot: Du sollst nicht töten. Und Polygamie ist bei uns auch nicht vorgesehen.

Nein

Dazu müsste man erstmal verbindlich definieren, was "dazu gehören" bedeutet.

Für mich gehört zu Deutschland z.B.

  • die Sprache Deutsch
  • Weißwurst
  • vielfältige Rezepte mit Kartoffeln
  • ~300 Sorten Brot
  • hoher Bierkonsum
  • diverse Volkstraditionen wie der Maibaum
  • bestimmte Volkslieder
  • eine schwer fassbare oder beschreibbare Mentalität

Zur deutschen Geschichte gehört auch die Verbreitung einer Religion in den letzten paarhundert Jahren und das ist nun mal die christliche mit ihren beiden wesentlichen Konfessionen, von denen eine auch noch auf das Wirken eines Deutschen zurückgeht.

In all dieser langen Zeit spielte der Islam nie eine Rolle. Die wurde erst relevant, seit eine signifikant große Menge von Migranten hierher kam und blieb. Die einheimische Bevölkerung hat keinen Anteil an dieser Religion - von ein paar heiratsbedingten oder sonstigen Übertritten mal abgesehen.