Ich habe eigene Meinungen, aber in meiner Heimat war es verpönt, eigene Meinungen zu haben. Es wurde den Kiddies von Stund' an injiziert ------> bloß nicht auffallen, ja nicht hervorstechen, immer schön geduckt und demütig sein; immer dankbar sein für das Leben bzw. dafür, dass man überhaupt existieren DARF/die Gnade genießt auf der Welt weilen zu dürfen und sich ja nicht auf die Schulter klopfen. Wobei ich fairerweise sagen muss -----> ich hatte es noch relativ gut, andere in meinem Jahrgang wurden weitaus pedantischer auf Gefälligkeit und einen dezenten Auftritt hin erzogen und haben es nie so ganz gepackt, wie ich letztes Jahr am Klassentreffen gesehen habe. Manche sind als Erwachsene total unterwürfig und haben kein Profil, keine eigene Meinung und keine Ziele - das ist der Spiegel ihrer Vergangenheit.

Ich habe es eigentlich auch nur dank meiner Arbeit, in der ich so gut bin, dass ich es mir eines Tages einfach eingestehen MUSSTE, und meiner früheren Freundin geschafft, die mir gut beigestanden ist. Man kann ihr einiges nachsagen, aber in dem Punkt hat sie mich massiv vorwärts gebracht, auch was eine Styleveränderung angeht hin zu Kleidung, in der ich mich mag und in der ich mich wohl fühle :-)

Meine Heimat (warum bin ich da nur weg?!) war aber auch graues Vorstadtmilieu und ist heute noch genauso schlimm; da wurden und werden Talente nicht gefördert, sondern unterdrückt, weil sich die Eltern für den "nicht geduckten" Nachwuchs schämen und nicht wollen, dass man über sie redet, weil man auffällt oder der Filius auffällt. Einer aus meiner Stufe etwa konnte gut singen und musizieren und kam unheimlich gut bei den Leuten an, das war so ein richtig lieber Sonnyboy; der wurde leider von seinem Vater, der sich seinetwegen schämte aber solange verdroschen, bis er damit aufgehört hat und mit Tabletten von Schlecker "behandelt", damit er endlich im Sinne aller "geduckt und ruhig" war. Ich erinnere mich gut; der hat dadurch sicher einen Schaden erlitten, weil er als Jugendlicher wie ausgewechselt war und ein Typ, vor dem ich Angst hatte - er war unberechenbar, gewalttätig, aggressiv, laut, ärgerte Mädchen und schikanierte Kleinere - der fiel auf und war nicht mehr der nette lustige Musikus und Scherzbold, sondern ein Ekelpaket. Als kleiner Musikant war er beliebt, als "Behandelter" weithin gefürchtet - als Erwachsener habe ich ihn dann einige Male unfreiwillig auch noch erlebt und war einfach nur entsetzt. Diese Tabletten von Schlecker bekam er wohlweislich deswegen, weil der Hausarzt alles grinsend am Stammtisch rumerzählt hätte und die Eltern das vermeiden wollten - deswegen haben andere Leute den auch am Ende angeklagt.

Einerseits erwarteten die Leute Geselligkeit nach außen hin, andererseits galt als unseriös, wer sich mit den Leuten "gut verstand", wer "zu nett war", wer hier und da "tratschte", wobei das grad diejenigen meinten, die am infamsten die Gerüchteküche anheizten und ohne Beweise z.B. sagten, die Frau Kuhn ist tot, obwohl es gar nicht gestimmt hat (ist so passiert). Es war grotesk.

Wäre ich als Kind oder Jugendlicher ein "Lustiger" gewesen oder hätte ich den Wunsch gehabt, irgendwo in einem Ensemble oder Chor oder Musikverein zu singen oder zu musizieren (es war schon fast ein Drama, als ich im Schulchor beim Weihnachtsgottesdienst als Jugendlicher mal ein Solo singen musste; ein schönes Spiritual, und ich hinterher von einer Lehrerin ein sicher ehrlich gemeintes Lob für die "tolle Tenorstimme" bekam), wäre es mir trotz einer positiven Familie genauso gegangen oder hätte man mich sofort in die Schranken verwiesen und mir gesagt - so geht's nicht, bleib am Teppich, das ist Mist.

Ich war vom Charakter her schon immer der nette volkstümliche Typ, der gern redet und zuhört; in Zeugnissen der Grundschule klingt das auch heute durch (z.B. "freundschaftlicher Umgang mit Mitschülern, höflich und anteilnehmend auch gegenüber Lehrern"), aber es wurde spätestens in der Realschule (Grundschule war gut) ganz einfach unterdrückt und richtig lebte ich erst auf, als ich meine Heimat verlassen habe.

Ich würde mich heute als relativ selbstbewusst und zufrieden bezeichnen - ich weiß, dass ich beruflich sehr gut bin, dass ich privat eine geschätzte Instanz bin und ein wohlgelittener, seriöser Mensch - das ist kein Grund zum "Abheben", aber ein weiter Schritt gegenüber früher. Ich werde auch nachhaltig so wahrgenommen - es gibt immer wieder Komplimente und Lob von Leuten, die es ehrlich meinen (das merke ich, weil sie von einem Lob keinen Vorteil hätten und mich dennoch loben oder mir ein Kompliment machen) und da ist auch schon von einem auf angenehme Weise ruhig-selbstbewusst-herzlichen Auftritt die Rede gewesen.

Ich mag es gern gemütlich und gesellig; jeder, der es gut meint ist willkommen und ich schicke auch keinen weg. Ich kann ziemlich laut sein, wenn ich gute Bekannte treffe und mich freue - dann ruft man schon im Kaufland von weitem mit fröhlich ausgestreckter Hand "grüß dich, Kurti!" und geht aufeinander zu. Das setzt sich auf dem Parkplatz fort, wo man den Albert sieht, ganz locker mal eben das Fenster runterkurbelt und ihn laut und freundlich begrüßt - er macht es ja genauso. Wir sind halt so.

Es war erst vor wenigen Jahren, als ich mich erstmals selbst als attraktiv und sympathisch und als guten Menschen wahrnahm - und selbst da habe ich mich anfangs gefragt, ob das "rechtens" ist. Inzwischen weiß ich, ja, es ist "rechtens" und es ist richtig so - vor allem, wenn es einen Grund dafür gibt.

Zusammenfassend sage ich es mal so, weil ich das Elend kenne und in dem Umfeld meiner Heimat viel solchen Mist erlebt habe: Viele Menschen sind von Natur aus durchaus selbstbewusst und positiv, voller Elan, voller Energie und zupackender Kraft, aber sie werden durch ihr Umfeld einfach unterdrückt und fügen sich, weil sie Angst vor Konsequenzen haben (ob angedroht oder nicht) und es gelernt haben,d ass immer andere für sie entscheiden und bestimmt Recht haben - und das ist total schade.

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Es waren einige, ich weiß es nicht genau. Mein Lieblingsauto war ein Opel Omega, etwas Vergleichbares habe ich bis heute (Omega lief bis 2004) nicht gefunden und ich schwärme heute noch davon. Leider hat Opel das Segment damals ersatzlos aufgegeben, sonst hätte ich die Marke nicht gewechselt & sofort wieder einen Omega gekauft.

https://www.youtube.com/watch?v=c0nJhG96CwU

Ich fahre inzwischen eine Mercedes E-Klasse, das ist auch ein ganz tolles und zuverlässiges Auto, das richtig Platz hat und sehr wirtschaftlich zu betreiben ist, aber das Flair des Opel Omega und dessen Charme hat der Benz leider nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=AtNj1rPaPx8

Vom Opel Omega bin ich heute noch absolut top-überzeugt und habe trotz des hohen Alters des Autos die Hoffnung nciht aufgegeben, eines Tages ein richtig schönes typisches "Opa-Auto" mit geringer Laufleistung zu finden und dann wieder einen Opel Omega B zu kaufen.. ich würde es sofort wieder tun, weil ich von dem Auto noch immer begeistert bin - der Omega war immer ein ganz besonderes Auto für ganz besondere Kunden, die seinen ganz eigenen, spröden aber ehrlichen Charme kennen lernten und dann nicht mehr davon los gekommen sind - der Omega war das Auto, das mich emotional besonders berührt und begeistert hat, meiner war super, ich hätte ihm aber sicher auch Mängel nachgesehen. Ich habe wirklich seither nichts Vergleichbares gefunden. Sollte ich einen richtig Gescheiten mit passender Ausstattung für einen fairen Preis und in erreichbarer Nähe finden, schlage ich zu.

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Ja und nein - 17 ist so ein Zwischenalter, wo man normalerweise schon aus dem Gröbsten raus ist und auf dem Weg ins Erwachsenenleben bzw. ein paar Schritte weiter als mit 14 oder 15, aber richtig "erwachsen" ist man da objektiv auch nicht, weil einem da schlicht noch manche wesentliche Erfahrung fehlt :-)

Meiner Ansicht & Erfahrung nach sind Jugendliche, die mit 17/18 in die Ausbildung gehen reifer und gefestigter als ewige Schüler oder ewige Studenten - die sind teilweise noch mit um die 30 (bin selbst 33) erschreckend kindisch & man schämt sich als etwa Gleichaltriger fremd :-/

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Ja, die sind immer aufgeräumt und wandern direkt nach dem Zusammenlegen in den Schrank bzw. Sakkos und Jacken kommen auf eine Kleiderstange & meine paar beruflichen Krawatten gleich nach dem Abziehen auf einen Krawattenhalter - weil ich es gern ordentlich mag und gern weiß, wo mein Zeug ist - und weil die Kleidung im Schrank auch in Form bleibt und man es einfach von klein auf gewöhnt ist, dass sie Kleider in den Kleiderschrank kommen :-)

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Eine dünne, engere bzw. nicht schlabbrig-weite Cargoröhre in gedeckter Farbe zu einem schicken Shirt oder Top oder einer Bluse (das kann super toll aussehen, evtl. Jeanshemd?) und schönen Schuhen geht bestimmt. Für die Prüfung wünsche ich dir viel Erfolg :-)

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anders, nämlich ...

Man hat das Szenario sehr eindrucksvoll bei den Bundestagswahlen am 2. Dezember 1990 gesehen, wo Oskar Lafontaine als SPD-Spitzenkandidat auf die Risiken der Wiedervereinigung hinwies und nicht gewählt wurde, weil er Kohls kollektive Euphorie ("blühende Landschaften") nicht teilte und das wirtschaftliche und soziale Desaster in den Neuen Bundesländern ziemlich deutlich so in Aussicht stellte, wie es dann auch kam und wie man es objektiv sicher wusste, aber nicht wahrhaben wollte. Im Nachgang weiß man bzw. spätestens 1993/94 wusste man, dass Oskar Lafontaine Recht gehabt hat - aber Miesmacher bzw. objektiv Urteilende sind oft ungern gesehen.

Wie gesagt: Wer objektiv und ehrlich ist, hat oft schlechte Karten. Ich stelle das im Kleinen immer wieder in meiner Familie fest - laut meiner früheren Freundin sei ich da der einzig Normale neben meinem Onkel und meinem Opa und der Einzige, der in der Lage sei, klar und objektiv zu denken: Was immer ich sage, und ich bemühe mich sehr um einen sehr freundlichen Umgangston, der keinen brüskiert oder demütigt, wird erstmal unter Protest abgelehnt, während ein lockerer Schönredner gleich alle Aufmerksamkeit bekommt - und am Ende wird ohne Eigenlob fast immer klar, dass ausgerechnet ich doch Recht hatte. Das ist auf seine Weise fast tragisch.

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Puh... am ehesten ist es heute Mainstream, ich kann mich da auch nicht in irgendeine Sparte einsortieren. Nur so viel: Ich trage am liebsten umgewickelte Jeanshemden (dunkelblau und Slimfit^^) bzw. weiße oder schwarze Longsleeves (heute mal wieder ein weißes) oder "Kurzarm über Langarm" zur gekrempelten beigen, graublauen, dunkelblauen oder schwarzen Chino. Passt gut & prägende Stylingvorbilder waren meine Mam, meine Tante & eine junge coole Lehrerin :-)

Besonders gern trage ich das dunkelblaue aufgekrempelte Langarm-Jeanshemd zur beigen Chino... ich finde es gerade im Sommer total toll, wenn ich freitagabends nach der Arbeit bei tollem Wetter noch irgendwohin gehe und mir - frisch geduscht! - mein frisch gewaschenes, dunkelblaues langärmliges Slimfit-Jeanshemd anziehe, es etwas aufkremple, den noch etwas "kratzigen" Stoff auf der Haut fühle, dazu eine beige Chino anziehe und schöne Sneakers und eine schöne Uhr dazu. Die obersten zwei Knöpfe vom Hemd bleiben offen, die Ärmel sind ca. auf "Dreiviertellänge" gekrempelt. Und jap, dafür gibt's auch ehrliche Komplimente netter Frauen.. und ich finde mich selbst drin attraktiv bzw. weiß, dass ich mit Sicherheit keine unattraktive/unsympathische Erscheinung bin & das Outfit passt :-). Damit bin ich sogar schon mal auf ein Straßenfest & auf eine *Beachparty* gegangen, als ich grad einen Gipsfuß & Krücken hatte & auch da gab es Komplimente ;-)

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In meiner Jugend war u.a. ein Freund von mir ein totales, ultimatives Stylingvorbild - so wollte ich auch rumlaufen und tat es dann auch bzw. ich mache es in der Freizeit immer noch. Er trug damals meist dünne Cargohosen und diese dünnen Langarmshirts - und als wir so 14 waren, trug er ein Shirt, das aussah wie ein dunkelblaues Kurzarm T-Shirt über einem weißen Langarmshirt. Ich war total begeistert, es ging mir nicht mehr aus dem Kopf und dreimal dürft ihr raten, welches Shirt ich wenig später selber gekauft habe und wie cool damals im Oktober 2004 dieses Gefühl war, es anzuziehen & selber so rum zu laufen :-)

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nicht meins, weil..

Ich habe an Mallorca, aber auch anderen Inseln und südlichen Urlaubszielen eigentlich gar kein Interesse, egal ob Ballermann oder nicht. Ich weiß nicht, Strandurlaub in südlicher Sonne ist meins nicht ... mir liegt der Norden mehr, ich will zudem Bildung und etwas Kultur - und ich mag auch das Reisen innerhalb Deutschlands. Da gibt es genug zu entdecken, das sehenswert ist.

In den 90ern war Mallorca übrigens richtig heftig, der Film "Ballermann 6" gibt in etwa die Wirklichkeit wieder und Bernd Clüver warnte sein Publikum auch vor: "Keine Angst, so ist Mallorca"...

https://www.youtube.com/watch?v=3it_GG7VNsk

https://www.youtube.com/watch?v=gLxWnVnZudE

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Ich könnte mir das Stück "Song For Guy" von Elton John gut vorstellen. Ist eine bekannte Melodie und ein Titel, der sehr stark klavierbezogen ist und mit dem Instrument eng verbunden wird.

https://www.youtube.com/watch?v=yJ_H28GoaCs

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Ich habe das noch miterlebt und man hat sich auf andere Weise beschäftigt - und ich bin heute noch mit Ausnahme von WhatsApp ohne Social Media unterwegs (diese Plattform ist eher ein Ratgebermedium, ich nutze es nicht für Kontakte). Es war oft viel spontaner, man hat sich gegenseitig besucht oder auch verschiedene Hobbys ausgeübt / Freizeitangebote genutzt - und die Gesellschaft war insgesamt entspannter. Allerdings hatten wenig selbstbewusste Leute die selben Komplexe, weil sie sich zwar nicht in Social Media, aber auf der Straße und im Fernsehen sowie in der Werbung mit anderen verglichen haben und natürlich schlechter abschnitten. Besser war es damals nicht, nur anders & wer es nicht miterlebt hat, glorifiziert die Vergangenheit oft zusätzlich, weil ihm der reale Vergleich fehlt.

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Das ging mir damals eigentlich nicht so - allerdings waren 30-Jährige um 2008/09 herum oft schon ziemlich cool und zogen sich genauso an wie wir mit 18/19, hörten meist ähnliche Musik und waren ähnlich locker und lebensfroh. Die Unterschiede waren geringer als die Jahre zwischen uns & ich kam in dem Alter mit vielen, die so um die 30 waren fast besser aus als mit manchen Gleichaltrigen.

Allerdings waren 30-Jährige in der Generation vorher oft ziemlich ältlich und sahen auch so aus - das war halt eine andere Generation, die anders erzogen worden ist.

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Ich finde eher, dass 7000 Euro für einen Audi TT etwas zu günstig wirken. Ein gepflegter und solider TT hat immer seinen Preis - vom Gefühl her finde ich den "zu billig" selbst für ein 2008er Modell und würde mir den ganz genau ansehen, eher sogar sehr kritisch an das Angebot gehen.

Die Versicherung hängt von Typ- und Regionalklasse ab, das muss dein Vertreter dir benennen - aber ich hätte schon Bauchschmerzen bei einem Audi TT der untersten Preisklasse: Ein guter TT ist nie billig - ein richtig schöner TT von 2008 aus nachvollziehbaren Besitzverhältnissen usw. dürfte bei rund 10000 Euro liegen.

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Fair

Bis die Meldung im Radio kam (13 Uhr glaube ich) war mir der Name des Mannes völlig unbekannt. Und wie gesagt: sollte er sich regelwidrig verhalten und gegen Gesetze verstoßen haben und/oder gegen den guten Geschmack und die guten Sitten (handgreiflich sei er wohl geworden), ist das die Konsequenz, mit der er leben muss.

https://www.youtube.com/watch?v=lIEpvUtlcsk

Wäre er aus politischen Gründen oder ohne Angabe disqualifiziert worden, wäre es nicht in Ordnung gewesen, aber so wird es schon seine Gründe geben und als Erwachsener mit knapp 30 Lenzen sollte man wissen, wo die Grenze ist.

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So wie immer. 🌷

Guten Abend,

eigentlich war das wie immer am Samstag, ich habe auch gut geschlafen und kam ohne Probleme aus dem Bett ... ich wache immer gegen sechs Uhr auf, am Wochenende gehe ich gegen halb acht aus dem Bett. Der Tag war bisher auch ganz gediegen und mein Ohrwurm ist heute ein Lied von Mary Roos namens "Sommer" - es fühlt sich heute wie Sommer an ... super Wetter. Der Abend klingt hier mit dem Eurovision Song Contest aus.

https://www.youtube.com/watch?v=fQIGG4UBOJw

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Nein

Zuhause wurde ich nie geschlagen (bin Jahrgang 1990) und ich war auch allgemein recht ruhig. Verschiedentliche Probleme wurden ausdiskutiert und es rutschte nie eine Hand aus, es gab auch keinen Klaps auf den Po und die Maxime "leichtes Schlagen auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen" war mehr ein Kalauer ... ich war da auch im Vorteil gegenüber vielen Gleichaltrigen, die von ihren Eltern geschlagen wurden und wo körperliche Gewalt ein probates Mittel der Erziehung war. Aus meiner ehemaligen Klasse fallen mir einige ein von denen ich weiß, die wurden von beiden Elternteilen ständig geschlagen und auch anderweitig körperlich drangsaliert, teilweise mit Riemen und Peitsche verdroschen, wir reden hier wohlgemerkt von Jahren nach dem "Millennium", aber von einem tristen und ungebildeten Arbeitermilieu, wo eher die Hand ausrutschte und es völlig normal war, dass der Papa erst besoffen war oder besoffen von der Arbeit kam, erst mal das Essen mit Teller warf, weil es ihm nicht schmeckte und dann geprügelt hat und auch die Mama und den alten Opa verdroschen hat, ehe er sonntags mit einer Art Kommunionanzug in die Kirche ging und beim Vaterunser zu weinen begann - ich habe solchen Szenen als Kind etwa in der Nachbarschaft miterlebt, so was vergisst man nie. Wir waren eine intellektuell orientierte, humanistisch geprägte Familie mit hohem Bildungsstandard, hohen ethischen Werten und einer ganz anderen Prägung. Erst als junger Erwachsener war mir klar, wie viel mir das erspart hat und wie gut es mir ging - obwohl die Spießigkeit meiner Familie oft auch anstrengend sein konnte.

Dafür gab es in der Schule noch einen Lehrer bzw. Konrektor, der bis weit nach der 2000 noch geschlagen hat (mich auch, aber das war ein abgekartetes Spiel; das war so ein Dorflehrer, der mit meiner Familie ein Problem hatte und meiner Oma wehtun wollte, indem er meinen Cousin und mich sowie 20 Jahre eher meinen Onkel mehrere Male geschlagen hat und dann jeweils die Oma anrief, von wegen, es sei mal wieder soweit gewesen, weil wir ja auch "nicht brav" gewesen seien) und bezeichnenderweise einen Spitznamen hatte, der mit "Watsche" zu tun hatte.

Zur selben Zeit gab es auch einige ältere Lehrer, die zwar selber nicht mehr schlugen, es so Anfang der 2000er in der Realschule offen bedauert hatten, nicht mehr zuschlagen zu dürfen - "Pädagogen", die die Kinder dafür an den Ohren gezogen oder die Mädchen an den Haaren gezogen haben und wo auch klar war, dass in der Schule erst in der Schule der Lehrer oder der Pfarrer bei "unverträglichen Subjekten" (O-Ton eines meiner Lehrer im Jahr 2002) ordentlich zuschlägt und der Vater daheim nochmals feste drauf haut, bis das Blut spritzt. Und damals gab's bei uns auch noch Väter, die den Lehrern am Elternabend sagten, man könne dem Kleinen ruhig eine links und eine rechts reinhauen, das macht dem nix aus. Ein Vater wollte einem Lehrer einen "Freibrief" fürs Schlagen des kleinen Sohnes erteilen (was der Lehrer ablehnte) und leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen bekanntlich das Denkvermögen. Ja klar. Leider hat der damalige Rektor nichts unternommen und der Konrektor war ja auch einer dieser "Schläger-Lehrer". Die wurden mehr oder weniger geduldet trotz zahlloser Elternbeschwerden, weil klar war, die gehen bald in Pension; der Konrektor stolperte dann über eine andere Affäre, wo es um sexuelle Übergriffe ging und dann war das Grauen sowieso vorbei. Kaum dass er weg war, hatte sich auch meine Haltung zur Schule erheblich gebessert.

In der Grundschule (1997-2001) gab es sogar ein in den 1930ern geborenes Lehrer-Ehepaar, wo zumindest die Frau "unfolgsamen" Kindern gern noch die eine oder andere Backpfeife verpasst hat - das habe ich sogar gesehen, das fiel auch bei uns in der Klasse vor. Der Mann war etwas nachsichtiger. Es waren bezeichnenderweise zwei Leute, die immer in die Kirche gingen und selbst unfreiwillig kinderlos geblieben waren.

Eine Religions-Lehrerin, Schönstattschwester, heute in einer Art Schönstattzentrum mit Ordenstracht und Ordensnamen ansässig, ach so fromm und lieb; so fromm, dass sie beim Vaterunser und "Gegrüßet seist du Maria" weinte, hat Köpfe der Kinder aus nichtigen Gründen mit voller Wucht auf die Bank gedrückt, den Mädchen die Zöpfe lang gezogen und einem Kind aus der Parallelklasse Ende 2001 bei einer solchen archaischen Tischdrückaktion das Nasenbein gebrochen. Der Vater von dem Kind kam damals während dem Religionsunterricht ins Klassenzimmer (ich kannte den, später war er ein Kunde von mir und erklärte mir das) und sagte zu ihr vor der ganzen Klasse, wenn er ihr jetzt so richtig eine in die Fr... haut, kostet ihn das vielleicht 1000 D-Mark (er hatte sich informiert) als Strafe und es wäre ihm das Geld wert, aber das Niveau sei ihm zu niedrig. Gab einen Riesen-Eklat damals, ich kann mich noch gut erinnern. Der Rektor wusste alles, aber er sagte damals, die wird 2002 pensioniert, das kriegt man auch noch rum. Wir saßen die Frau schlussendlich einfach aus, nahmen sie irgendwann nicht mehr ernst und waren im Juli 2002 alle froh, als sie verabschiedet wurde. 

XXX

Soweit aus meiner Warte. Auf dem Land oder im sozialen schwachen (Arbeiter-)Milieu habe ich solche Tendenzen vor wenigen Jahren aber noch festgestellt und da wurde Gewalt gegen Kinder als völlig normales Erziehungsmerkmal angesehen oder mitunter auch als "Strafe Gottes". Die Leute sind dort viel roher, teilweise rückständiger, man schlägt eher zu und schreit eher rum, diskutiert Probleme nicht aus, sondern löst das mit den Fäusten. Teilweise gibt man auch das weiter, was man selbst erlebt und gelernt hat - die Jungen machen's oft nur den Alten nach. In wenig gebildeten Kreisen, wo Probleme aller Art auch unter Erwachsenen noch heute durchaus mit körperlicher Gewalt gelöst werden und die Lautstärke beim "sich in Rage pöbeln" einen Indikator für Männlichkeit darstellt - einer dieser Typen sagte mir mal "Gewalt ist IMMER eine Lösung" und meinte das ernst! - ist das heute noch gang und gebe ... und wo kein Kläger, da kein Richter. Mit Gewalt aufgezogene Kinder neigen jedoch eher dazu, als Erwachsene das Gleiche weiter zu geben und behalten sich das Gesehene ggf. ein Leben lang (!) im Gedächtnis. Oder sie werden depressiv bzw. bekommen psychische Probleme und benötigen in irgendeiner Form Hilfe.

Psychische Gewalt wird aber nach wie vor gegen Kinder ausgeübt und ist oft nicht mal das frontale Ziel der Eltern, aber eine Folge enormer Hilflosigkeit, großer Überforderung und vielleicht zugegeben (ohne die Kiddies jetzt als schuldige darzustellen) auch frecher Kinder, bei denen man in der Erziehung einfach versagt hat. So etwas findet man auch in gebildeteren Kreisen. Das ist zwar genauso dramatisch und unschön, hinterlässt auch traurige Spuren - aber viele Erwachsene denken, es seien "ja nur Kinder", die das vergessen würden, ähnlich wie Tiere, die sich so was aber auch ein Leben lang behalten. Ich habe auch das schon gehört, man soll es eigentlich nicht für möglich halten.

Es war in meiner Heimat auch noch lang geläufig, Familienzwistigkeiten bzw. Streitigkeiten zwischen Erwachsenen auf dem Rücken der Kinder auszutragen, weil sie sich nicht wehren konnten. Der schon erwähnte Konrektor hat es noch Anfang der 2000er fertig gebracht, uralte Streitereien vor allem zwischen rivalisierenden sudetendeutschen Clans (er war selbst Sudetendeutscher), aber auch mit anderen Leuten 30-40 Jahre später auf Kindern und Enkeln derer auszutragen, mit denen er mal Probleme gehabt hat oder wo er dachte, dass er damals zu kurz gekommen sei. Das ist mindestens genauso schlimm - er hat in dem Zusammenhang auch Kinder "abgeschmiert", nur um ihnen eins auszuwischen und fadenscheinige Gründe gesucht. Einmal nahm er auch mich mit in sein Zimmer, das war im Sommer 2002, um mir eine Ohrfeige zu geben und mich dann zu verhöhnen. Der Grund war, dass ich angeblich die Schönstatt-Lehrerin geärgert habe, mit der er dick befreundet war; es war ein abgekartetes Spiel - die Wahrheit war, dass er sich 30 Jahre eher über meinen Großonkel und meine Oma geärgert hat und meinte, man habe ihn benachteiligt. Nach außen hin gab er den freundlichen CDU'ler, Kommunionhelfer, Lektor, Pfarrgemeinderat und sonstiges.

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Ja, steht schon fest

Ziemlich ja, ich wähle wahrscheinlich eine Kleinpartei. Das mache ich aus dem Beweggrund, dass mir die Altparteien und auch ihre Europakandidaten für meinen Raum alle nicht richtig zusagen und dass ich damit Fundamentalen egal aus welcher Richtung eine Stimme wegnehme - und unter der Prämisse ist auch so eine Stimme für eine Kleinpartei (ich denke an die ödp, die mich inhaltlich schon früher ansprach) sicherlich keine verschenkte Stimme.

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Man ist auf dem besten Weg dorthin - 17 ist ein "Zwischenalter", wo man kein Jugendlicher mehr ist, aber auch noch kein junger Erwachsener. Ab 18 würde ich jemanden objektiv als jungen Erwachsenen bezeichnen. So kam mir das auch selber bei mir vor: Es war mit 17 ganz viel in Bewegung und die Pubertät hatte man hinter sich gelassen, man war aus dem Gröbsten raus und dachte z.B. schon an Dinge wie Arbeit, Ausbildung, Zukunft und Führerschein, aber richtig erwachsen war man halt doch nicht.

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Ich erinnere mich noch an die Deutsche Biertrinker Union, die sich selbst auch als Spaßpartei definiert hat. Auch die APPD (Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands), die es sogar noch gibt, wird oft in dieser Ecke verortet. Die Piraten waren um 2009/10 herum zwar sehr schräg, aber ernstgenommen wurden sie gerade in meiner Generation eigentlich schon, zumal sie Achtungserfolge erreicht hatten.

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Früher ging das nach PS-Zahlen, inzwischen geht das nach Typklassen. Da spielen die Region, in der das Fahrzeug betrieben wird, sowie die Unfallhäufigkeit eine Rolle und auch die typischen Fahrer fließen in die Kalkulation rein: Wenn ein Auto oft von jungen Heizern bewegt wird, wird es teurer; typische Familienlimousinen aber sind selbst mit hoher PS-Zahl nicht sehr teuer und ein seltenes Auto ist oft auch auffallend preiswert in der Versicherung eingestuft. Ich fuhr einige Jahre einen Opel Omega Sechszylinder, der sehr günstig zu versichern gewesen ist. Mein Einsteigerauto war ein alter Audi 100, der auch deutlich weniger kostete als die Kleinwagen meiner Mitschüler, obwohl ich den Audi auf mich anmeldete, während die Mitschüler auf den Namen ihrer Eltern fuhren.

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